Premiere: Literatur-Picknick auf dem KuLTour-Weg in Drolshagen
Barbara Peveling sucht nach dem Besonderen
- Drolshagen, 27.07.2020
- Von Rüdiger Kahlke
Kreis Olpe/Drolshagen. Käsestückchen, Cocktail-Tomaten, Rotweinflasche und viel Kultur auf der KuLTour. Der sieben Kilometer lange Rundweg an der Listertalsperre, 2018 zu einem der beliebtesten Wanderwege gekürt, wurde am letzten Juli-Samstag zur Bühne für eine Weltpremiere, so Susanne Thomas, Kulturmanagerin für Südwestfalen.
Ausgerechnet das kleine Drolshagen zwischen den Uni-Städten Hagen und Siegen als Polen der Kulturregion Südwestfalen, wurde so zum kulturellen Zentrum. Regine Rottwinkel hatte die Chance gesehen, zu zeigen, was Drolshagen zu bieten hat. Mit den „LandArtigen“ ihrer Künstlergruppe machte sie den Skulpturenweg zur Bühne für Literatur.
Die promovierte Ethnologin und Historikerin war vier Monate als Regionsschreiberin in Südwestfalen unterwegs. Ihr ging es darum, „nach dem Besonderen zu suchen - dem Einmaligen“ und herauszufinden, „was sich im Lokalen Widerstand bietet, gegen den allgemein bekannten Globalisierungseffekt, der darin besteht, dass sich die Regionen der Welt immer ähnlicher werden.“
Ihr „Mikroabenteuer“ mag man als Anregung verstehen, das Abenteuer vor der Haustür zu entdecken wie den KuLTour-Weg mit seinen LandArt-Objekten, mit Kunst, die allen zugänglich ist und daher demokratischer und nachhaltiger kaum sein kann, wie sie schreibt.
„Nach Hause kommen“ ist ein Blick auf eine heile, naturnahe Welt, die einer künstlich geschaffenen gegenüber steht. Sie zeigt aber auch, dass es diese „alte Welt“ in Südwestfalen noch gibt und die Sehnsucht danach auch in den Großstädten wächst.
Infos zu den Regionsschreibern
- Gefördert durch das Land NRW sind zehn Regionsschreiber in den NRW-Kulturregionen unterwegs.
- In Anlehnung an die mittelalterliche Position des Stadtschreibers als amtlicher Protokollführer sollen sie über einen Zeitraum von vier Monaten ihre Eindrücke zum Alltag der jeweils gastgebenden Kulturregion mit literarisch-künstlerischen Mitteln verarbeiten.
- Dabei ist die Erkundung der ländlich geprägten Gegenden ausdrücklich erwünscht.
- Ihre Ergebnisse präsentieren die Autorinnen und Autoren auf dem stadt.land.text-Blog, in den sozialen Medien und bei Lesungen an verschiedenen Orten in den Kulturregionen.