VHS-Kino zeigt „Das Wunder von Marseille“ im Kreis Olpe

Vorführung in allen Kinos


 von Symbol Nils Dinkel
© Symbol Nils Dinkel

Kreis Olpe. Mit einer wahren Geschichte starten die drei Kinos im Kreis Olpe die VHS-Kinoreihe nach der Corona-Zwangspause. „Spiel um dein Leben“ ist der Titel des Buches, das diese Geschichte erzählt.


Der französische Regisseur Pierre François Martin-Laval realisiert damit eine Geschichte, die es laut VHS wert ist erzählt zu werden. Er verschafft damit einem Thema Raum, das sonst eher ernst und bedrückend abgehandelt wird: Verfolgung und Folter, Flucht und Asyl.

Hier jedoch erzählt Martin-Laval mit leichter Hand und stellt Humor und Situationskomik über das tragisch-dramatische Grundthema. Damit erreicht der Film Kopf und Herz der Zuschauer. Er erzählt von dem aus Bangladesch stammenden achtjährigen Fahim, der mit seinem Vater wegen dessen politischen Engagements fliehen muss und in Frankreich um Asyl bittet. Beide sprechen kein Wort Französisch.
Junge ist begabter Schachspieler
Der junge Fahim lernt die Sprache schnell, zumal er einen Schachkurs besucht. Dort entdeckt und fördert der griesgrämig-ruppige Lehrer Sylvain (Gerard Depardieu) die unglaubliche Schachbegabung des Jungen. Das Zusammenspiel mit dem achtjährigen Assad Ahmed, der selbst aus Bangladesch stammt und erst während der Dreharbeiten richtig Französisch lernte, ist faszinierend und authentisch.

Ein sympathischer Film, der ein Wohlgefühl-Ende präsentiert, das jedoch auch Fragezeichen erkennbar macht. Wenn Flüchtlinge eher aufgenommen werden, weil sie einen Prestigegewinn für das Land schaffen, ist das fragwürdig. Genauso aber die Tatsache, dass die wahre Geschichte hinter diesem Film noch immer nicht zu Ende ist: Denn Fahim und sein Vater konnten zwar ihre Familie nachholen und haben eine Aufenthaltsgenehmigung in Frankreich, doch auf die Einbürgerung wartet die Familie weiterhin.

Der Film läuft im Olper Cineplex-Kino am Donnerstag, 6. August, ab 17.30 Uhr und 20.15 Uhr, sowie am Mittwoch, 12. August, ab 17.30 Uhr. Am gleichen Tag ab 20 Uhr läuft der Film im Lichtspielhaus in Lennestadt. Das JAC in Attendorn spielt den Film am Dienstag, 11. August, ab 19.30 Uhr.
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