Menschliche Abgründe: Theaterstück „Fräulein Julie“ im PZ Meggen


Judith Rosmair und Dominique Horwitz sind im PZ in Meggen im Trauerspiel „Fräulein Julie“ zu sehen. von Gío Löwe
Judith Rosmair und Dominique Horwitz sind im PZ in Meggen im Trauerspiel „Fräulein Julie“ zu sehen. © Gío Löwe

Meggen. Das naturalistische Trauerspiel „Fräulein Julie“ von August Strindberg mit den Darstellern Judith Rosmair und Dominique Horwitz wird am Samstag, 11. Dezember, ab 20 Uhr im PZ in Meggen aufgeführt.


Das Stück hat vordergründig eine einfach konstruierte Geschichte: Julie, Tochter eines Grafen und Gutshofbesitzers, lässt sich in der erregenden Atmosphäre der Mittsommernacht mit dem Diener Jean ein. Am nächsten Morgen ist der Reiz verflogen: Reue, Verzweiflung und der Selbstmord des adligen Fräuleins sind die Folgen. Da ist Julie: unbefriedigt, unbeherrscht, auf der Suche nach etwas Sinnvollerem als der standesgemäßen Heirat. Und da ist Jean: der Untergebene, Fremde, Erregende.

Julie provoziert Jean, er reagiert mit romantisch-ritterlichen, verträumt-poetischen Gesten und Worten, warnt Julie jedoch vor sich: Er tauge nicht als Spielzeug. Nach der gemeinsamen Nacht haben sich die Machtverhältnisse verschoben. Jean zeigt seine brutale Seite, beschimpft Julie als Domestikendirne, bietet ihr aber die gemeinsame Flucht an, wenn sie genug Geld zu beschaffen imstande sei. Als der Graf zurückkehrt, wird Jean sofort wieder zum devoten Diener. Julie sieht keinen Ausweg mehr, nimmt das Rasiermesser, das ihr Jean aufdrängt, und geht entschlossen zur Tür hinaus.

Sensibel, spannend und überraschend

Wie diese Begegnung jedoch von Strindberg sensibel, realistisch, spannend und überraschend in der Charakterzeichnung erzählt wird, macht verständlich, warum dieser Einakter zum berühmtesten und meistgespielten Drama des Dichters wurde. Die Aufführung in Meggen ist eine Inszenierung von Torsten Fischer, unter Mitwirkung des EURO-Studio Landgraf / Renaissance Theater Berlin.

Die Kulturgemeinde bittet die Besucher sich aktuell vorab auf der Internetseite der Kulturgemeinde zu informieren, ob die Veranstaltung stattfinden wird. Im Theater gilt die 2G-Regel. Impf-, Genesungs- und Identitätsnachweise werden am Eingang kontrolliert. Das Stück wird ohne Pause gespielt.

Tickets sind in der Geschäftsstelle im Rathaus Lennestadt (Tel.: 02723 / 60 84 03, E-Mail: tickets@kulturgemeinde-hundem-lenne.de) sowie am Veranstaltungstag an der Theaterkasse.

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