Bernward Koch setzt Kulturhalle 4 in Rothemühle in Szene

Drei Musikvideos und eine Anektdote


  • Wenden, 06.01.2022
  • Kultur , Verschiedenes
  • Von Nicole Voss
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Rothemühle. Die Atmosphäre und der faszinierende Charme der Räume des ehemaligen Apparatebaus Rothemühle (Balcke Dürr) haben es Bernward Koch angetan. Eine Ortsbegehung mit Nicole Williams von der Gemeinde Wenden, bei der es auch um die Idee einer „Kulturhalle 4“ ging (LokalPlus berichtete),inspirierte den Musiker aus Brün zusätzlich.


Dem Charme des alten Gemäuers quasi verfallen, drehte der Vollblutmusiker drei Videos auf eigene Kosten. „Allein der schon fast majestätische anmutende Raum mit dem von der hohen Decke durch das Fenster eingewachsene Efeu bis auf dem Boden hat schon was ganz besonderes“, schwärmt Bernward Koch und machte sich an die Arbeit.

Aus seinem umfangreichen Portfolio suchte der 64-Jährige mehrere Musiktitel aus, die am besten zur Architektur und Geschichte des Industriedenkmals passen.

Aufgenommen wurden drei Live-Videos, zunächst das Solo A Magical Dream (vom Album “Becoming„). „Das Video dauert nur eine Minute, da es nur das Thema des Songs ist, aber die entspannt bereits, sogar mich selbst. Erste sehr positive Reaktionen kommen aus den USA, Singapur, Russland und Bayern“, freut sich der Brüner.

Beim zweiten Song „Short Story“ (Album: „Still Magic“) war Experimentierfreude angesagt. über das Video wurde ein Filter gelegt. Dank diesen Effekts wirken die Musik und die Bilder der leeren Hallen, die tanzende Tropfen am Boden und die stehengebliebene verstaubte Uhr sehr lebendig“, ist sich Bernward Koch sicher.

Das dritte Video „Rotation“ ist sehr rhythmisch und stellt musikalisch das frühere Treiben in den Hallen dar - das Laufen der Maschinen und die allgemeine Betriebsamkeit. Der Song wurde unterstützt von Bruder Christoph Koch. Um die Dramaturgie zu steigern, wurde Nebel eingesetzt, der die dynamische Stimmung in der Halle noch realistischer erscheinen lässt.

Mit dem Apparatebau Rothemühle verbindet Bernward Koch eine Anekdote: In den 70er Jahren absolvierte er dort seine Ausbildung. In sein Büro in der Nähe des Magazins kamen freitagsnachmittags immer viele Kollegen. „Die Stimmung war prächtig und wurde immer besser. Man konnte vor lauter Zigarettenqualm kaum noch etwas sehen. Dann wurde ich unter lautem Gelächter beauftragt, aus dem Fenster zu klettern, über die Straße zu gehen und so heimlich am Pförtner vorbei im nahen Lebensmittelgeschäft eine Flasche Schnaps zu holen. Die Stimmung war nach meiner Rückkehr noch besser“, lacht Bernward Koch beim Blick zurück.

Bernward und Christoph Koch beim Videodreh. von privat
Bernward und Christoph Koch beim Videodreh. © privat
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