Drolshagener Kämmerer geht von 1,4 Millionen Euro Fehlbetrag aus

Corona-Auswirkungen auf Haushalt


  • Drolshagen, 08.12.2020
  • Politik , Wirtschaft
  • Von Rüdiger Kahlke
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    Redaktion

Auch in Drolshagen hinterlässt Corona ein finanzielles Defizit. von Rüdiger Kahlke
Auch in Drolshagen hinterlässt Corona ein finanzielles Defizit. © Rüdiger Kahlke

Drolshagen. Mit knapp 427.000 Euro Überschuss aus dem Haushaltsjahr 2019 hat die Stadt die Ausgleichsrücklage auffüllen können. Den Jahresabschluss samt Entlastung des Bürgermeister hat die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 3. Dezember, festgestellt. Wie sich die Corona-Pandemie auf die städtischen Finanzen auswirkt, ist bislang noch Spekulation, räumt Kämmerer Rainer Lange ein.


Seine Auflistung, die die Stadtverordneten zur Kenntnis genommen haben, geht von einem Fehlbetrag in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro aus. Darin eingerechnet sind bereits 900.000 Euro, die sich die Stadt vom Land erhofft – als Ausgleich für geringere Gewerbesteuereinnahmen. Die hatte Lange in seiner Prognose noch mit 5,2 Millionen angesetzt. Inzwischen, so der Kämmerer, geht er „von einer kleinen Verbesserung aus.“ Nach jüngsten Zahlen dürfte das Gewerbesteueraufkommen bei 5,8 Millionen Euro liegen, weniger als Anfang des Jahres geplant (7 Mio.) aber 600.000 Euro mehr als noch in der vorigen Woche kalkuliert.

Ausgleichssumme des Landes noch unklar

„Knackpunkt“ bleibt, welchen Betrag das Land bei den Gewerbesteuer-Ausfällen erstattet. 2,7 Milliarden Euro stellt das Land dafür bereit. Sollten die Anforderungen landesweit größer sein, kommt wohl weniger Geld als erhofft in Drolshagen an. Bis zum Jahresende soll die Berechnung und Auszahlung der Ausgleichmittel erfolgen.

Vor allem die Steuerausfälle bei der Gewerbesteuer und dem Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer werden „zu einer gegenüber der Planung gewichtigen Verschlechterung des Jahresergebnisse führen“, heißt es in der Vorlage, die den Stadtverordneten am 3. Dezember vorlag. Der Haushalt 2020, eigentlich ausgeglichen gestaltet, sah Anfang des Jahres noch einen Überschuss von rund 262.000 Euro vor. Statt Rücklagen zu bilden, geht die Verwaltung jetzt davon aus, dass die in den vergangenen vier Jahren angesparte Ausgleichsrücklage, die Ende 2019 rund drei Millionen Euro ausmachte, „zumindest teilweise für den Haushaltsausgleich 2020 in Anspruch genommen werden muss.“

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