Gemeinde Kirchhundem plant Rathaus-Erweiterung für knapp 250.000 Euro
Barrierefreies Trauzimmer?
- Kirchhundem, 28.01.2021
- Politik
- Von Christine Schmidt
Kirchhundem. Das Gebäude an der Hundemstraße 31, direkt neben dem Rathaus, soll zur Erweiterung des Rathauses genutzt werden. Nachdem das ehemalige Ladenlokal schon geraume Zeit leer steht, möchte die Gemeindeverwaltung das ganze Objekt jetzt umbauen und nutzen.
Hinter der großen Fensterfront zur Hauptstraße hin steckte jahrelang das IT-Unternehmen „HSS-Computer“. Das Erdgeschoss stehe leer und es sei auch kein neuer Mieter gefunden worden, erklärte Frank Vollmer, Leiter Gebäudemanagement, am Mittwochabend in der Ausschusssitzug für Bauen und Umwelt.
Bürgermeister Björn Jarosz machte deutlich, welches Kapazitätsproblem aktuell im Rathaus herrsche. In den vergangenen zehn Jahren habe es viele Neueinstellungen gegeben und es seien viele zusätzliche Aufgaben hinzugekommen. So gebe es einen neuen „IT-Kollegen“, der in einem viel zu kleinen Zimmer sitze, das vor lauter Technik „aus allen Nähten platze“.
"Jetzt, wo alle auf Distanz arbeiten sollten, ist genau dies im Rathaus nicht möglich“, so Jarosz. Zwar wäre es machbar, im Home-Office zu arbeiten, aber sämtliche Akten und Unterlagen seien nur analog vorhanden. Durch zusätzlichen Platz könnten die Arbeitsprozesse intern optimiert und Raum für die Mitarbeiter geschafft werden.
Aussehen soll das wie folgt: Die Gemeindewerke sowie der Tiefbau (kaufmännischer und technischer Bereich) sollen in das Nachbarhaus ziehen. Ein seitlicher Eingang soll mit einer Rampe für Barrierefreiheit sorgen.
Die Außenansicht des Hauses soll an die des Rathauses optisch angeglichen werden, um auch von außen als Verwaltungseinheit erkennbar zu sein. Heißt unter anderem, die große Fensterfront im Erdgeschoss wird entfernt und es entstehen mehrere kleine Fenster – wie auch am Rathaus.
Unten werden acht Arbeitsplätze geschaffen, im Obergeschoss sieben. Außerdem soll es einen barrierefreien Besprechungsraum geben. Ausschussmitglied Karl-Josef Cordes kam während der Vorstellung die Idee, diesen barrierefreien Raum doch auch als Standesamt zu nutzen. Das aktuelle Trauzimmer im Rathaus kann nicht mit einem Rollstuhl erreicht werden. Der Bürgermeister hielt das für eine gute Idee und nahm diese mit auf.
Im Obergeschoss wohnen zwei Flüchtlinge, für die eine neue Bleibe bereit stehe. Erworben werden muss das Objekt an der Hundemstraße nicht, denn schon seit 2017 ist es in Besitz der Gemeinde. Die Bau- und Sanierungsmaßnahmen belaufen sich auf etwa 248.000 Euro.
Bürgermeister Jarosz betonte, dass durch das Projekt auch der Ortskern aufgewertet und verschönert werde. „Das ist dann das i-Tüpfelchen auf dem Ganzen."