Bundestagswahl: Müller setzt auf Sieg – Vogel mit gutem Listenplatz

Kreis Olpe. In fünf Tagen ist Bundestagswahl. Und selten war in den vergangenen Jahren die Ausgangslage so spannend wie diesmal. Die verschiedenen Meinungsumfragen sehen die SPD als stärkste Partei, doch die Union hat zuletzt nach starken Verlusten wieder etwas Boden gut gemacht.

Drittstärkste Kraft auf Bundesebene dürften aller Voraussicht nach die Grünen werden. FDP und AfD müssen sich um den Wiedereinzug in den Bundestag keine Sorgen machen. Knapp werden könnte es nach den aktuellen Vorhersagen am ehesten für die Linken.

Doch wie ist die Ausgangslage im Kreis Olpe? Ohne Prophet zu sein, kann man davon ausgehen, dass die CDU im traditionell schwarzen Kreis Olpe wieder stärkste Kraft wird. Vor vier Jahren holte sie 46,9 Prozent der Zweitstimmen im Kreisgebiet und lag damit klar vor der SPD, die auf 20,2 Prozent kam.

Im Wahlkreis 149, zu dem neben dem Kreis Olpe auch noch sechs Kommunen aus dem Märkischen Kreis gehören, fiel der Abstand nicht ganz so deutlich aus: 40,6 Prozent für die CDU und 23,3 Prozent für die SPD.

Klar drittstärkste Kraft im Kreis Olpe war vor vier Jahren die FDP, die 14,1 Prozent der Stimmen holte und damit ein deutlich besseres Ergebnis als im Bundesdurchschnitt erreichte. Die AfD, im Bundesergebnis auf Platz drei, belegte im Kreis Olpe mit 7,7 Prozent den vierten Rang.

Nur eine untergeordnete Rolle spielten bei der Wahl 2017 im Südsauerland die Linken (4,4 Prozent) und die Grünen (4,0 Prozent). Es bleibt abzuwarten, wie sich zwischen den insgesamt vier kleineren Parteien die Kräfte verschieben. Angesichts des allgemeinen Trends ist es möglich, dass die heimischen Grünen sich deutlich steigern können und die FDP etwas Federn lässt.

Um das Direktmandat im Wahlkreis 149 bewerben sich diesmal gleich neun Kandidatinnen und Kandidaten und damit drei mehr als im Jahr 2017. Seit jeher hat stets der CDU-Bewerber das Ticket nach Berlin gelöst. Bei den vergangenen drei Wahlen war das Dr. Matthias Heider, der nicht erneut antritt.

Den Wahlkreis mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit holen wird Florian Müller, CDU-Kandidat aus Drolshagen. Die Prognoseportale wahlkreisprognose.de und election.de sehen ihn mit einer Wahrscheinlichkeit von 77 bis 93 Prozent vorn.

Ebenfalls so gut wie sicher wieder im Bundestag sitzen wird Johannes Vogel von der FDP. Der Politiker mit Wohnsitz in Olpe steht auf Platz 5 der FDP-Landesliste. Vor vier Jahren kamen die FDP-Politiker auf den ersten 20 Listenplätzen in den Bundestag.

Nezahat Baradari (SPD) hat es da nicht ganz so komfortabel. Sie rangiert auf der Landesliste ihrer Partei auf Platz 26. Bei der Wahl 2017 zogen die ersten 17 Plätze. Schneiden die Sozialdemokraten diesmal deutlich besser ab, kann es durchaus sein, dass die Attendornerin, die vor zwei Jahren in den Bundestag nachrückte, es wieder nach Berlin schafft.

Ohne Absicherung auf der Liste tritt der Kandidat der Grünen, Holger Thamm aus Olpe, an. Sein Ziel ist es, den bescheidenen Erststimmen-Anteil seines Vorgängers (3,4 Prozent im Wahlkreis) deutlich zu steigern. Erneut als Direktkandidat der AfD geht Klaus Heger aus Wenden ins Rennen. 2017 holte er im Wahlkreis 8,8 Prozent der Stimmen und lag damit gleichauf mit FDP-Mann Johannes Vogel.

Außerdem kandidieren Otto Ersching aus Lüdenscheid für die Linke, Sabine Dieckmann aus Iserlohn für die Freien Wähler, Dagmar Welz aus Lüdenscheid für die Basisdemkratische Partei und Engelbert Prevorcic aus Lennestadt für die DKP.