Corona, Klimaschutz und Mobilität große Herausforderungen im Kreis Olpe

Theo Melcher als Olper Landrat vereidigt


  • Kreis Olpe, 02.11.2020
  • Politik
  • Von Wolfgang Schneider
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    Wolfgang Schneider

    Redaktion

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Der neue Landrat Theo Melcher (links) bei der Vereidigung durch den Altersvorsitzenden Bernd Spuhler. von Wolfgang Schneider
Der neue Landrat Theo Melcher (links) bei der Vereidigung durch den Altersvorsitzenden Bernd Spuhler. © Wolfgang Schneider

Kreis Olpe/Oberveischede. Vor gut sieben Wochen wurde er zum neuen Landrat gewählt und jetzt ist er im neuen Amt angekommen. Theo Melcher wurde am frühen Montagabend, 2. November, in der konstituierenden Sitzung des Kreistages in sein Amt eingeführt und vereidigt.


Der Altersvorsitzende des Kreistages, Bernd Spuhler, gratulierte Melcher zum „überzeugenden Wahlergebnis“ und betonte, dass der langjährige Kreisdirektor ein „solides Fundament an Kompetenzen und Erfahrungen“ in seine neue Aufgabe einbringen könne. Spuhlers Rat an den Landrat: „Finden Sie ungeachtet der großen Fußstapfen Ihren eigenen Weg. Und nehmen Sie dabei die Bürgerinnen und Bürger mit!“

Aufgabe und Verpflichtung

In seiner Antrittsrede in der Sitzung in der Dorfgemeinschaftshalle Oberveischede sagte Melcher, dass der hohe Zuspruch bei der Wahl am 13. September ihn mit Dankbarkeit erfülle. Das klare Votum sei „Aufgabe und Verpflichtung, mich für alle Einwohner des Kreises Olpe einzusetzen“.


Als wichtigste gegenwärtige Aufgabe nannte Melcher die Corona-Pandemie. Die steigenden Infektionszahlen im Kreis Olpe erforderten große Aufmerksamkeit. Melcher machte deutlich, dass das Virus nichts Abstraktes sei, sondern die Menschen vor Ort direkt tangiere: „Viele leiden unter gesundheitlichen Einschränkungen und einige haben durch Corona liebe Angehörige verloren.“

Theo Melcher  während seiner Antrittsrede in der Dorfgemeinschaftshalle Oberveischede, in der der Kreistag erstmals tagte. von Wolfgang Schneider
Theo Melcher  während seiner Antrittsrede in der Dorfgemeinschaftshalle Oberveischede, in der der Kreistag erstmals tagte. © Wolfgang Schneider

Der neue Landrat kündigte an, die Kreistagsmitglieder künftig durch wöchentliche Mails umfassend über die Corona-Entwicklung im Kreisgebiet zu informieren. Er rief die Menschen zu Solidarität und Geschlossenheit auf, denn: „Der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ist entscheidend, um diese große Herausforderung zu meistern.“ Das gelte auch für die kommunale Familie, denn der beispiellose Einbruch der Wirtschaft führe zu erheblichen Steuereinbußen. Die finanziellen Herausforderungen könnten Städte, Gemeinden und Kreis nur gemeinsam bewältigen.

Klimaneutrale Kreisverwaltung

Als große Herausforderung der Zukunft nannte Melcher den Klimaschutz. Angesichts von drei Dürrejahren in Folge und der rasanten Vermehrung des Borkenkäfers könne niemand den Klimawandel leugnen. Wichtig sei es vor diesem Hintergrund, die Kreisverwaltung klimaneutral zu machen – unter anderem durch Photovoltaikanlagen auf kreiseigenen Gebäuden. Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld sei die Mobilität im ländlichen Raum. Die Menschen bräuchten ein attraktives und bezahlbares ÖPNV-Angebot. Um das zu bieten, müsse die Politik auch Geld in die Hand nehmen und sich von der lange propagierten Eigenwirtschaftlichkeit der Verkehrsbetriebe verabschieden.

Landrat Theo Melcher mit den beiden stellvertretenden Landräten Sandra Ohm und Thomas Gosmann (von links). von Wolfgang Schneider
Landrat Theo Melcher mit den beiden stellvertretenden Landräten Sandra Ohm und Thomas Gosmann (von links). © Wolfgang Schneider

Allen Kreistagsmitgliedern bot er eine konstruktive Zusammenarbeit zum Wohl der Menschen an. „Streiten wir, wo nötig, hart in der Sache, aber nie persönlich. Seien wir mutig und machen wir Anderen Mut. Zeigen wir Haltung“, rief der neue Landrat den Politikern zu.


Zu ehrenamtlichen stellvertretenden Landräten wurden in geheimer Wahl Sandra Ohm (CDU) und Thomas Gosmann (SPD) gewählt. Für den gemeinsamen Wahlvorschlag gab es 42 Ja-Stimmen gegen zwei Nein-Stimmen und vier Enthaltungen.

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