Kreis Olpe. Rechtsextremismus, Corona und Verkehrssicherheit waren Themen beim Besuch der Attendorner Bundestagsabgeordneten Dr. Nezahat Baradari (SPD) in der Kreispolizeibehörde Olpe.
Gesprochen wurde auch über die jüngst bekannt gewordenen rechtsradikalen Verdachtsfälle in der NRW-Polizei. Abteilungsleiter Jürgen Griesing und Polizeioberrat Holger Reitz bezeichneten die Vorkommnisse als „schwierige Situation“ und stellen sich selbst die Frage „Wie kann das sein?“
Für seine Behörde sieht Griesing „überhaupt keine Anzeichen“. Auch sein Kollege Reitz ist „zutiefst überzeugt“, dass die Kollegen in Olpe „die richtige Einstellung haben“. Gleichwohlkönne durch derartige Vorfälle das Vertrauen der Polizei insgesamt bei den Bürgern leiden. „Hinschauen, nicht wegschauen“, sei das Gebot der Stunde, so Baradari.
Auch die Polizeiarbeit unter Coronabedingungen war ein Thema. Diese seien natürlich eine Erschwernis für die Polizeiarbeit, so der Abteilungsleiter. Schließlich müsse die „volle Funktionsfähigkeit einer besonderen Behörde“ aufrechterhalten werden.
Das Zusammenspiel zwischen Polizei, Ordnungsamt und Gesundheitsamt wurde optimiert, 12-Stunden-Schichten im Wach- und Wechseldienst geschaffen und Prozesse geändert. Mobile Arbeitsplätze wurden eingerichtet, auch wenn „bestimmte Aufgaben natürlich nicht von zu Hause aus geleistet werden können“. Das erfordere eine „spontane Einsatz- und Aufgabenplanung“, so Griesing.
Unabhängig von Corona sei die Kreispolizeibehörde personell „gut aufgestellt“. Erst jüngst seien 21 neue Kollegen hinzugekommen. Ein Drittel der im Olper Polizeidienst Tätigen seien jünger als dreißig Jahre.
Bezogen auf die Aufgaben der Polizei findet Polizeidirektor Griesing, dass der Bereich Verkehrssicherheit in der öffentlichen Wahrnehmung zu kurz kommt. Der Chef der Olper Polizei hält präventive Maßnahmen wie etwa Aktionstage für unverzichtbar. Um Veränderungen im tatsächlichen Verhalten zu bewirken, seien Kontrollen, Sanktionen und Strafen erfolgreicher, so Griesing.
