Windkraftgegner fordern Aussetzung der Auslegung des Regionalplan-Entwurfs

Wenig Beteiligungsmöglichkeiten wegen Pandemie


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Kreis Olpe. Die Vertreter der Anti-Windkraft-Bürgerinitiativen aus Olpe, Drolshagen, Wenden, Attendorn, Repetal, Frettertal, Heinsberg, Brachthausen, Albaum, Wirme, Oedingen, Cobbenrode, Saalhausen, Werntrop, Schmallenberg und dem benachbarten Wildenburger Land haben sich mit einem offenen Brief an den Vorsitzenden des Regionalrates, Hermann-Josef Droege (CDU), gewandt.


Bekanntlich ist in dem Entwurf vorgesehen, in den drei Kreisen Siegen-Wittgenstein, Olpe und Märkischer Kreis Windenergie-Bereiche (WEB) für über 1.300 Windräder bis zu jeweils 250 m Höhe darzustellen. Die Kommunen könnten dann aus rechtlichen Gründen gegen das Baurecht für die Windräder in den WEB nichts mehr ausrichten.

Massive Einschränkungen

Der offene Brief ist von den beiden Sprechern der zusammengeschlossenen Bürgerinitiativen aus dem Kreis Olpe und Umgebung, Matthias Reißner aus Drolshagen und Frank Dubberke aus Kirchhundem, unterzeichnet. Darin verweisen die Bürgerinitiativen auf die massiven Beschränkungen der politischen Betätigung infolge der Pandemiebekämpfung.

Die Windkraftgegner fordern deshalb die Aussetzung der am 30. Juni endenden Auslegungsfrist für den Regionalplan-Entwurf und die Einleitung eines neuen Beteiligungsverfahrens für die Öffentlichkeit nach der Pandemie.

 von Sven Prillwitz
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"Die staatlich angeordneten Corona-Schutzmaßnahmen machen es uns als Bürgerinitiativen nahezu unmöglich, die betroffene Bevölkerung über die sehr weitgreifenden Auswirkungen des Regionalplans zu unterrichten, darüber in Veranstaltungen öffentlich zu debattieren und adäquate politische Maßnahmen durchzuführen“, heißt es in dem offenen Brief.

„Werden mit Anfragen überrannt“

„Unsere Informationsveranstaltungen wurden vor Corona immer gut besucht. In die Stadthalle Olpe kamen ca. 600 Menschen“, erklärt Matthias Reißner. Daran sei jetzt, wo es darauf ankomme, die Menschen über die konkreten Pläne der Windkraftindustrie und ihrer Parteigänger im Regionalrat zu informieren, wegen Corona nicht zu denken.

Dabei sei das Interesse daran riesig, betont Frank Dubberke. „Wir werden mit Anfragen besorgter Anwohner schon jetzt nahezu überrannt. Und sehr viele Menschen wissen noch gar nicht, was die Ausweisungen im Regionalplan für sie bedeuten.“

„Der Regionalrat macht den Plan angreifbar, wenn er darauf spekulieren sollte, dass die Betroffenen im Lockdown ihren Unmut über die planerische Vorstellung, aus unserer Landschaft einen gigantischen Industriepark zu machen, nicht so zahlreich wie unter normalen Bedingungen artikulieren können“, fassen die beiden Sprecher der Windkraftgegner ihre Meinung zusammen.

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