„Olpe gegen Rechts“: 300 Menschen demonstrieren gegen Rechtsradikale

Friedlicher Protestmarsch durch Olpe


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Mit Bannern und Flaggen demonstrierten rund 300 Menschen gegen den Auftritt der Kleinstpartei „Der III. Weg“ in Olpe. von Sigrid Mynar
Mit Bannern und Flaggen demonstrierten rund 300 Menschen gegen den Auftritt der Kleinstpartei „Der III. Weg“ in Olpe. © Sigrid Mynar

Olpe. Die Initiative „Olpe gegen Rechts“ hatte eingeladen und mehr als 300 Menschen gingen am Samstagnachmittag, 3. Juli, auf die Straße, um ihrer Empörung gegen den Auftritt der rechtextremistischen Kleinstpartei „Der III. Weg“ Ausdruck zu verleihen, die sich im Herzen von Olpe auf dem Kurkölner Platz präsentierte.


Treffpunkt für die Demonstranten war das Gelände am alten Bahnhof, wo sich die ersten Besucher schon gegen 14 Uhr versammelten. Juliane Fuchs, parteilose Sprecherin der Initiative „Olpe gegen Rechts“, zeigte sich hoch erfreut über die alters- und parteiübergreifende Teilnehmerriege, noch bevor sich der Protestmarsch formierte. Dieser führte über die Bahnhofstraße, vorbei am Kurkölner Platz, über die Martinstraße und auf demselben Weg zurück zum Versammlungsplatz.

Mit zahlreichen antifaschistischen Transparenten und Plakaten zeigten die Befürworter von „Olpe gegen Rechts“ den Protest gegen die nationalistische, rechtsradikale und antidemokratische Ideologie der Kleinstpartei. Lautstark machten sie ihrem Unmut Luft: „Ganz Olpe hasst den dritten Weg“, „Nazis raus“ und „Alerta, Alerta, Antifascista“ aus der italienischen antifaschistischen Bewegung wurde skandiert.

Zahlreiche Demonstranten zeigten Flagge im wörtlichen Sinn: Die Regenbogenflagge, die für Toleranz und Akzeptanz der Vielfalt von Lebensformen steht. Auch der Kreis Olpe und die Kreisstadt hatten ihre Gebäude beflaggt.

Viele Gebäude in Olpe, wie hier das Kreishaus, waren beflaggt worden. von Sigrid Mynar
Viele Gebäude in Olpe, wie hier das Kreishaus, waren beflaggt worden. © Sigrid Mynar

Mit weiteren Aktionen demonstrierte Olpe Geschlossenheit gegen den Auftritt der Kleinstpartei: Schon am Morgen hatten die im Rat vertretenen Parteien Informationsstände auf dem Marktplatz aufgebaut, die regen Zulauf fanden. Die Stadtmauer war in Richtung Kurkölner Platz mit bunten Wimpeln geschmückt und selbst viele ältere Olper, die aus gesundheitlichen Gründen die Demonstration nicht begleiten konnten, waren dennoch gekommen, um ihren Protest deutlich zu machen.

Im Anschluss an den Demonstrationszug fand eine Kundgebung am alten Bahnhof statt bei der Vertreter der Linken, Grünen und der SPD als Redner auftraten. Unter ihnen auch André Arens als Vertreter der Gewerkschaft und der Grünen-Bundestagskandidat Holger Thamm aus Olpe. Prominente Redner waren Landrat Theo Melcher und der Olper Bürgermeister Peter Weber.

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Theo Melcher begann mit einem Zitat aus der Resolution des Kreistags vom März 2018. In ihr macht der Kreistag unmissverständlich deutlich, dass Rassismus, Antisemitismus und Extremismus im Kreis Olpe keinen Platz haben. „Vor diesem Hintergrund ist es richtig, dass sich hier und heute so zahlreiche Menschen gefunden haben, um Flagge zu zeigen“, so der Landrat. Bei der Veranstaltung des „III. Wegs“ ginge es unter dem Mantel des Tages der Heimattreue darum, braunes Gedankengut zu verbreiten.

Ähnlich kompromisslos äußerte sich Bürgermeister Peter Weber in seiner engagierten Rede: „Der III. Weg ist ein Irrweg. Diese Partei ist rechtsradikal und neonazistisch und sie verherrlicht den Nationalsozialismus. Ihre Anhänger haben aus der Geschichte nichts gelernt und alle freiheitsliebenden, friedlichen und toleranten Menschen in Deutschland sollten sich den Hetzkampagnen dieser Kleinstpartei deutlich entgegenstellen. Und ich sage es in aller Deutlichkeit: Olpe ist keine Hochburg des III. Weges – ganz im Gegenteil! Die Menschen in Olpe sind tolerant, sie sind weltoffen und modern. Sie sind freundlich und gehen aus Überzeugung respektvoll miteinander um. Wir stehen für das genaue Gegenteil von dem, was der III. Weg sich zum Ziel gesetzt hat“.

Bürgermeister Peter Weber hielt eine engagierte Rede nach dem Demonstrationszug. von Sigrid Mynar
Bürgermeister Peter Weber hielt eine engagierte Rede nach dem Demonstrationszug. © Sigrid Mynar

Das Großaufgebot der Polizei hatte keinen Grund einzugreifen. Protestmarsch und Kundgebung verliefen so friedlich wie es sich die Veranstalter gewünscht hatten.

Etliche Demonstranten zeigten Respekt und Anerkennung für die Polizisten, die trotz Hitze in voller Montur die Aktivitäten absicherten. Dass es keinerlei Ausschreitungen oder verbale Angriffe gegen die Polizei gab, bestätigte auch Polizeisprecher Michael Klein gegenüber LokalPlus.

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