Wendener Rat lehnt Einrichtung eines Hilfsfonds mehrheitlich ab

Für kultur- und sporttreibende Vereine


Die Ratsmitglieder der Gemeinde Wenden diskutierten kontrovers. von Archivfoto: LokalPlus
Die Ratsmitglieder der Gemeinde Wenden diskutierten kontrovers. © Archivfoto: LokalPlus

Wenden. Ungewohnt kontrovers diskutiert und mehrheitlich abgelehnt wurde am Mittwochabend, 23. Juni, im Gemeinderat Wenden der gemeinsame Antrag von SPD und Grünen, einen Hilfsfonds in Höhe von 30.000 Euro für sport- und kulturtreibenden Vereine einzurichten. Mit dieser Sonderförderung wollten die Antragsteller die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie für die Vereine abmildern.


Ludger Reuber (SPD) verlas dazu eine Erklärung, die die finanzielle Notsituation von sport- und kulturtreibenden Vereine aufgrund der Corona-Pandemie allgemein und in der Gemeinde Wenden schilderte. Einige Vereine, so prognostizierte er, seien durch die Pandemie so belastet, dass ihre Existenz gefährdet sei.

Wichtige Einnahmequellen wie Kirmes und Volksfeste seien weggebrochen und die laufenden Kosten führten zu einer erheblichen Schieflage. Seine Aussage stützte er auf eine Umfrage bei den Vereinen, von denen 31 eine Rückmeldung gegeben hätten.

Antrag dem Wahlkampf geschuldet?

CDU-Ratsherr Martin Solbach hielt dagegen: „Mir ist kein solcher Fall bekannt, an uns ist kein Verein herangetreten“. Er mutmaßte, dass der Antrag von SPD und Grünen möglicherweise dem kommenden Wahlkampf geschuldet sei. Die finanzielle Vereinsförderung der Gemeinde Wenden sei beispiellos in der gesamten Region.

Das rief erneut Ludger Reuber auf den Plan, der Solbachs Aussage als Geringschätzung für die Wendener Vereine anprangerte und fand: „Nur zu klatschen hilft ihnen nicht.“. Mit ähnlich deutlichen Worten schloss sich Elmar Holterhof (Grüne) an.

Starkes Vereinsleben

Hitzig ging es weiter. An Wertschätzung mangele es den Christdemokraten keineswegs, empörte sich Solbach. Er selbst habe 16 Jahre im Vorstand des Schützenvereins mitgearbeitet und wisse um das ehrenamtliche Engagement. Es sei aber der falsche Weg, nach dem Gießkannenprinzip Gelder auszuschütten.

Heinz Zimmermann (UWG) schloss sich dem an: „Wir haben Gott sei Dank ein starkes Vereinsleben in Wenden, auf das wir alle stolz sind.“ Aber mit einem Betrag von um die 100 Euro, der bei einem Hilfsfonds dann für jeden Verein zur Verfügung stünde, könne man keinen Verein retten.

Martin Solbach verwies auch auf das Kulturstärkungspaket der NRW-Landesregierung. „Wenn ein Verein in Not ist, soll er sich bei uns melden. Dort, wo es nötig ist, finden wir eine Lösung“, versprach Solbach.

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