Zukunft der Schwimmhalle Wenden weiter offen – Zahlen gibt es erst im Dezember

SPD für Neubau statt Sanierung - Antrag abgelehnt


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Das Hallenbad Wenden ist derzeit noch geschlossen. Der Schwimmbetrieb soll nach den Herbstferien wieder starten. von Symbol Gemeinde Wenden
Das Hallenbad Wenden ist derzeit noch geschlossen. Der Schwimmbetrieb soll nach den Herbstferien wieder starten. © Symbol Gemeinde Wenden

Wenden. Die Zukunft der Schwimmhalle Wenden beschäftigte am Mittwoch, 9. September – wieder einmal – den Gemeinderat. Im Januar hatte der Rat die Verwaltung beauftragt, zwei Gutachten einzuholen – einmal zur Bausubstanz und zu den Sanierungskosten der Schwimmhalle und einmal zu den Kosten eines Neubaus.


Das Sanierungsgutachten liegt bisher noch nicht vor, das Neubau-Gutachten ist erst vor wenigen Tagen eingegangen und muss noch ergänzt werden. Deshalb konnte Bürgermeister Bernd Clemens noch kein abschließendes Ergebnis präsentieren.

„Es macht keinen Sinn, dem alten Rat vorläufige Zahlen vorzulegen“, so Clemens. Deshalb stand am Mittwoch nur ein Sachstandsbericht auf der Tagesordnung. Der Bürgermeister hofft, dem neuen Gemeinderat im Dezember die Gutachten präsentieren zu können.
Ein Fass ohne Boden
Obwohl eigentlich nichts zu beschließen war, entwickelte sich eine langwierige Generaldebatte, die deutlich vom Wahlkampf geprägt war und mit einer geheimen Abstimmung endete. Den Aufschlag dazu gab Robert Dornseifer (SPD). Er warnte davor, „noch mehr gutes Geld“ in das marode Gebäude zu stecken. „Die Schwimmhalle ist ein Fass ohne Boden. Es gibt nichts, was erhaltenswert wäre.“

Für die SPD-Fraktion beantragte er, die weiteren Untersuchungen zur Sanierung auszusetzen und ausschließlich einen Schwimmhallen-Neubau am Schulzentrum zu prüfen – inklusive Parkplätzen und Blockheizkraftwerk. Dornseifer fand, die Zeit sei reif für eine endgültige Positionierung, denn: „Seit Monaten eiern wir rum und schieben die Entscheidung vor uns her. Es wird Geld und Zeit verschwendet.“
Keinen Schnellschuss machen
„Das war Wahlkampf pur“, kommentierte CDU-Fraktionschef Martin Solbach den Vortrag Dornseifers. Bürgermeister Bernd Clemens bedauerte, noch keine konkreten Zahlen vorlegen zu können. Das sei ärgerlich, rechtfertige aber keine übereilten Entscheidungen. Denn es sei ein großer Unterschied, ob man zwei bis drei Millionen für die Sanierung oder acht Millionen Euro für einen Neubau ausgebe.

„Es macht keinen Sinn, Millionen in die Sanierung eines alten Bades zu stecken“, warnte SPD-Fraktionsvorsitzender Stephan Niederschlag. Mit gesundem Menschenverstand sei nur ein Neubau vertretbar. Der Bürgermeister konterte: „Mir gebietet der gesunde Menschenverstand, keinen Schnellschuss zu machen.“

Nach einer Sitzungsunterbrechung wurde in geheimer Abstimmung über den SPD-Antrag abgestimmt – und dieser mit elf gegen 21 Stimmen deutlich abgelehnt.
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