Kommen zukünftige Attendorner im Geburtshaus zur Welt?

Nach Schließung der Gynäkologie


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 von Symbolfoto Pixabay
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Attendorn. Seit vergangener Woche Donnerstag ist es offiziell: Die Attendorner Helios Klinik wird ihre Gynäkologie sowie ihre Geburtsstation zum 1. November schließen. Doch wie geht es nun weiter? Die Attendornerin Marina Oleksjuk-Eckstein möchte sich mit der Situation nicht abfinden und macht sich für ein hebammengeführtes Geburtshaus stark. Was sie bisher in die Wege geleitet hat und warum ein Geburtshaus für Attendorn eine Bereicherung wäre, erzählt sie im Gespräch mit LokalPlus.


Die Nachricht über die endgültige Schließung der Geburtsstation und Gynäkologie in der Helios Klinik hat Rina Oleksjuk-Eckstein erschüttert. Die Mutter von fünf Kindern ist selbst seit vier Jahren als Doula (nichtmedizinische Helferin, Anm. d. Red.) tätig und steht als geburtserfahrene Mutter schwangeren Frauen als nichtmedizinische Helferin zur Seite.

Des weiteren engagiert sie sich in den beiden Netzwerken Motherhood e.V. und Doula Verband Deutschland. Über Facebook hat sie einen Aufruf gestartet, dass Hebammen sich in Attendorn zusammenschließen und ein hebammengeführtes Geburtshaus eröffnen. Mit Erfolg: Binnen weniger Tagen haben sich bereits zwei Hebammen bereiterklärt, sich für ein Projekt dieser Art zu engagieren. „Optimal wären fünf Hebammen“, hofft Oleksjuk-Eckstein auf weitere Interessentinnen.

Vertrautes Umfeld für Geburt wichtig

Dass eine Geburt in einem Geburtshaus ein Erfolgsmodell ist, kann die ausgebildete Doula aus eigener Erfahrung bestätigen. Während die ersten vier Kinder im Krankenhaus das Licht der Welt erblickten, wurde das fünfte Kind in den eigenen Wänden geboren. „Ich habe mich während der Geburt in den eigenen vier Wänden wohler gefühlt als im Krankenhaus“, beschreibt die Fünffach-Mama ihr Geburtserlebnis in vertrauter Umgebung.

Während Hausgeburten im Kreis Olpe stattfinden können, gibt es bislang kein raumgebundenes Geburtshaus. Nächstgelegene befinden sich in Hagen und Soest. Trotz der Hiobsbotschaft bezüglich der Schließung hat sich die Helios Klinik Attendorn bereit erklärt, die bisherige Etage für ein solches Geburtshaus zu vermieten. Weitere Voraussetzungen sind, dass sich eine selbstständige Hebamme findet, die dieses unternehmerische Risiko eingeht.

Stadt Attendorn kann vermitteln

Die Stadt Attendorn hat sich diesbezüglich bereiterklärt, als Vermittler zu agieren. Kristin Meyer, Leiterin Stadtteilmanagement und Demographie, stellte fest: „Uns liegt es natürlich am Herzen, dass es in Attendorn weiterhin eine Geburtsmöglichkeit gibt.“ Deshalb begrüße man auch das Engagement von Marina Oleksjuk-Eckstein.

Sofern sich jemand findet, der sich unternehmerisch engagieren möchte, könne man als Stadt Attendorn alle Partner an einen Tisch holen und dann schauen, welcher Weg zukünftig eingeschlagen wird.


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