Museumsleiterin Monika Löcken: „Wir vermissen die Besucher sehr“
LokalPlus blickt hinter verschlossene Türen - Im Südsauerlandmuseum
- Attendorn, 26.02.2021
- Dies & das , Kultur
- Von Adam Fox
Attendorn. Das Südsauerlandmuseum bleibt weiterhin geschlossen. Wo sich sonst Besucher historische Exponate anschauen und ihr geschichtliches Wissen erweitern, ist es momentan menschenleer. Monika Löcken, Leiterin des Südsauerlandmuseums, hofft, dass das Museum möglichst schnell wieder öffnen darf.
Das Südsauerlandmuseum beherbergt eine Reihe historischer Ausstellungsstücke und ist ein Auffangbecken für die Kultur aus der Region. Im Jahr 1967 wurde das Museum zum Kreisheimatmuseum ernannt und in den Jahren 2006 bis 2008 wurde es technisch der Zeit angepasst. Monika Löcken, Historikerin und Leiterin des Südsauerlandmuseums, arbeitet seit 2003 im Museum.
Im Museum lief alles wie gewohnt bis zum 16. März 2020, ehe es in den ersten Lockdown gehen musste. Dieser dauerte bis zum 5. Mai, als wieder geöffnet werden durfte. Höhepunkt des „Rumpfjahres“ 2000 war die Sonderausstellung „Fantastische Wesen“, die vom 26. Juni bis zum 8. November lief - und nicht ganz beendet wurde. Denn am 3. November, wenige Tage vor Ausstellungschluss, musste das Museum erneut in den Lockdown gehen und seine Türen schließen.
Normalerweise, so Löcken, kämen viele Schulklassen ins Museum. 2020 war das nicht der Fall. Auch die sonst sehr beliebten Mitmach-Stationen können Corona-bedingt nicht genutzt werden. Gemäß Hygienekonzept hätte pro zehn Quadratmeter Fläche eine Person das Museum besuchen dürfen, bei 240 Quadratmetern wären maximal 24 Personen erlaubt gewesen.
Damit ausreichend Abstand besteht, durften während der Öffnungszeiten von Mai bis Anfang November maximal 20 Personen zeitgleich ins Museum. Trotz Maskenpflicht und Hygienekonzept kamen im Zeitraum zwischen den Lockdown immerhin 6.000 Besucher ins Südsauerlandmuseum.
Obwohl das Museum für die Besucher geschlossen hat, haben die Angestellten des Museums keineswegs Langeweile oder sind auch nicht in Kurzarbeit. Es stehen in den Magazinen Arbeiten wie säubern, neu sortieren und verpacken an. Aber auch Inventarisierungsarbeiten stehen auf dem Programm.
Viele alte Exponate warten darauf, ins 21. Jahrhundert gebracht zu werden. Monika Löcken zeigt, dass hinter jedem Exponat Methodik steckt. Anhand eines Formulars können bis zu 56 Infopunkte zu einem Ausstellungsstück eingetragen werden. Denn die Kernaufgabe des Museums ist es, die Exponate für die Besucher verständlich aufzubereiten und für die Zukunft zu bewahren.
Im Jahr 2021 wird es technisch: Man möchte mit der Zeit gehen und die Ausstellung „Sonne, Mond und Sterne“ soll mit Virtual-Reality-Brillen zu einem ganz besonderem Erlebnis werden. Stonehenge, Nebra, die Kalenderhistorie und die Mondfahrt stehen unter anderem auf dem Programm.
Einen Blick ins Jahr 2022 hat das Museum auch schon riskiert. Das Jahr soll ganz im Zeichen der 800-Jahr-Feier der Hansestadt Attendorn stehen. Man habe schon ein Repertoire von Ausstellungen geplant, unter anderem werde die polnische Partnerstadt Rawicz mit einer eigenen Ausstellungsreihe das Jubiläumsjahr beginnen.
Die derzeitige Lage könnte für das Museum zwar durchaus besser sein, doch Monika Löcken meint: „Wir vermissen die Besucher sehr. Die Situation ist natürlich nicht einfach, aber man muss immer zuversichtlich bleiben.“ Sie freut sich auf die Zeit, wenn wieder Besucher ins Museum kommen dürfen.