„Wenn die schließen wollen, dann machen die das“

Leserbrief über die Attendorner Geburtsstation


Symbolfotos Leserbrief von Grafik: Sophia Poggel
Symbolfotos Leserbrief © Grafik: Sophia Poggel

Attendorn/Lennestadt. Willi Hünnekens aus Lennestadt beschwert sich darüber, dass die Geburtsstation der Helios Klinik Attendorn höchstwahrscheinlich geschlossen wird. Zudem sieht er in der Privatisierung von Unternehmen eine Gefahr für die Grundversorgung.


Ich versuche das mal nach meinem Verständnis, unwissenschaftlich und einfach zu erklären: Zu den Hauptaufgaben eines Staatswesens gehört auch die Grundversorgung der Bevölkerung. Dazu zählt auch die medizinische Versorgung, u. a. wie im vorliegenden Fall die Geburtshilfe.

Bereits seit vielen Jahren ist zu beobachten, wie sich der Staat immer mehr aus der allgemeinen Grundversorgungspflicht zurückzieht und diese Aufgaben an die freie Wirtschaft verkauft und uns damit weismachen möchte, dass dann alles besser läuft. Vieles wurde privatisiert: Bundesbahn, Bundespost, Telekommunikation, Lufthansa, hunderttausende Wohnungen und natürlich Krankenhäuser.

Nun könnte man sagen, dass bei manchen Leistungen der Wettbewerb auch zum Vorteil für die Bevölkerung regulierend wirkt. Nicht jedoch bei einem Krankenhaus, vor allem wenn in einer Region nur eins vorhanden ist. Wenn diese Einrichtung dann bestimmte Leistungen der Versorgung einstellt, ist das ein großes Problem.

Jetzt sagt die Stadt: Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um die Geburtsstation zu erhalten. Sie können nichts tun. Wenn die schließen wollen, dann machen die das. Dieses Problem ist ein Verdienst der Menschen, die damals für eine Veräußerung des Krankenhauses gestimmt haben. Ein solches Vorgehen trägt sicher nicht dazu bei, die Vermehrungsfreudigkeit bei den Bürgern anzuregen.

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