Die Erinnerungen an „Glaube, Sitte, Blasenpflaster“ bleiben

Schreibershofer schwelgen in Erinnerungen


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Michael Scholemann, Markus Trapp, Peter "der Grieche" und Michael Krämer mit den Schildern der Orte, die sie passierten sind sichtlich begeistert vom Projekt des Nachbar-Schützenvereins, das sie gerne unterstützten. von Nicole Voss
Michael Scholemann, Markus Trapp, Peter "der Grieche" und Michael Krämer mit den Schildern der Orte, die sie passierten sind sichtlich begeistert vom Projekt des Nachbar-Schützenvereins, das sie gerne unterstützten. © Nicole Voss

Schreibershof. Tilda Harnischmacher und Gertrud Schröder verbindet schon jetzt ein besonderes Erlebnis: Die 15 Monate alte Tochter des Hauptmanns des St. Laurentius Schützenvereins Schreibershof, Kilian Harnischmacher und die 85-Jährige waren mit rund 220 Schreibershofern und Freunden aus den umliegenden Orten dabei, als Papst Franziskus die Vereinsfahne auf dem Petersplatz in Rom segnete.


Während sich Tilda noch nicht an die einmaligen Erlebnisse erinnern kann, schwelgten die weiteren Teilnehmer am Freitag, 25. Oktober, bei der Party auf dem Schützenplatz in Erinnerungen.
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Die Musikfreunde Schreibershof spielten unter Leitung von Michael Baust zu einigen Märschen auf, bei denen der Schreibershofer Schützenmarsch matürlich nicht fehlen durfte. Im März 2020 ist der endgültige Abschluss der Aktion mit einer Gala und der Spendenübergabe an den Verein „Strahlemännchen“ geplant.

Mit von der Partie waren auch die „Wilden Böcke“, Michael Scholemann, Michael Krämer, Markus Trapp und Peter „der Grieche“. Sie sind Mitglieder des Laurentius-Schützenvereins und wurden durch Bierdeckel beim Schützenfest 2017 in Wegeringhausen auf die Aktion aufmerksam. „Wir wollten dabei und ein Teil des Großes sein“, blickt das Quartett zurück.

Die Tour war kein Zuckerschlecken. 1200 Höhenmeter bewältigten die Wanderer aus Germinghausen, Essinghausen und Wegeringhausen und waren dabei an einem Tag zehn Stunden unterwegs. Der tolle Empfang und das gute Gefühl nach der Rückkehr nach Hause entschädigten aber für alles.
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Und was ist dem Vorsitzenden Andreas Dörner Vorsitzender besonders in Erinnerung geblieben? „Es war ein großartiges Projekt, nur umzusetzen mit Menschen, die Bock auf Ehrenamt haben. Man sieht, Ehrenamt lohnt sich. Das Projekt hat den Verein und den Ort nachhaltig geprägt. Ich hatte Gänsehaut beim Einmarsch in Rom, als uns etwa 170 angereiste Schreibershofer bejubelten. Geblieben sind viele weitere Emotionen, die gestärkte Gemeinschaft und die Freude unserer Familien, als wir gesund in die Heimat zurückgekehrt sind.“
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Die Idee zu der anerkennenswerten Gemeinschaftsleistung stammte von Fahnenoffizier Sven Schröder. Er und die Fahnenoffiziere Thorsten Fernholz und Michael Fernholz (krankheitsbedingt nicht anwesend), die vor der Aktion eigens ein Fitnessprogramm absolvierten, brachten ihre besonderen Erinnerungen auf den Punkt: „Wir wurden von der Schweizer Garde begrüßt. Papst Franziskus ist ganz locker drauf.“

Ein Blick zurück: Im Jahr 2017 wurde das beeindruckende Projekt, die Fahne nach Rom zu tragen, erstmals vorgestellt. Im Jahr 2018 ging es schon ins Detail: Aufteilung der Teams, Vergabe der Strecken, Aufstellen eines Leitfadens, garniert mit Vorfreude.

Der Startschuss fiel am Sonntag, 21. Juli, nach der Messe in der Schreibershofer Kirche, zelebriert von Pfarrer Markus Leber. Die Fahnenoffizieren Thorsten Fernholz, Michael Fernholz und Sven Schröder machten sich mit dem Vereinsvorsitzenden Andreas Dörner zur ersten Etappe auf. Begleitet wurde das Fahnenteam von mehr als 100 Mitwanderern aus dem Schreibershofer Grund sowie von Unterstützern und Freunden des Projektes.
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Von da an trotzten 28 Gruppen mit insgesamt etwa 130 Wanderern auf der Strecke durch drei Länder 84 Tage lang der Hitze, dem Regen und den Wadenkrämpfen. Schließlich standen sie mit zahlreichen Schreibershofern bei Papst Franziskus, der bei der Fahnensegnung sinngemäß gelobt habe: „Das ist eine tolle Leistung, die ihr vollbracht habt! Ich segne eure Fahne, euch Wanderer und eure Familien. Ich wünsche euch Gottes Segen für die Zukunft.“
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