Sascha Koch referiert über die Geschichte der Eisenbahn in Drolshagen
Vortrag im Heimathaus
- Drolshagen, 06.11.2019
Drolshagen. Wenn mehr als 90 Personen den Vortragsraum des Heimathauses füllen und etliche Besucher stehen müssen, ist dies ein besonderer Zuspruch, den eine Veranstaltung erfährt. Dies war bei dem Vortrag zur „Geschichte der Eisenbahn in Drolshagen“ von Sascha Koch, Mitglied in Heimatgeschichte und Dorfgestaltung in Hützemert, der Fall.
Der Vortrag von Sascha Koch wurde durch historisches Bildmaterial begleitet. Dazu konnte er auf eigene, von vielen historisch Interessierten und Eisenbahnfreunden zur Verfügung gestellten, sowie auf Fotos des Bergneustädter Fotografen Otto Alterauge zurückgreifen, der die Entwicklung der Bahnlinie bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs dokumentiert hatte.
Koch erläuterte kurzweilig und immer in den historischen Kontext eingebettet die weitere Entwicklung anhand seines reichhaltigen Fotomaterials. Von den ersten Zügen mit einer kleinen Dampflok auf dem Wenkhauser Viadukt, verglichen mit einem der letzten Güterzüge mit einer für den Betrieb überdimensionierten Diesellok an derselben Stelle, über die Abreise der 1918 zum Kriegsdienst einberufenen Drolshagener bis zum letzten Schienenbus ging die fotografische Reise.
Das Ende der Staatsstrecke Olpe - Bergneustadt über Drolshagen wurde abrupt herbeigeführt, als bekannt wurde, dass die Strecke Mitte der 70er-Jahre für die NATO keine strategische Bedeutung mehr hatte und diese damit auch die Zuschüsse zum Betrieb einstellte. Vom Personenverkehr, der zudem in Konkurrenz zum Busverkehr stand, und dem immer stärker zurückgehenden Güterverkehr ließ sich die Strecke nicht finanzieren.
Auch einen ersten Elektrozug, der von einem Akku gespeist wurde, konnte er vorstellen und ein Kuriosum: der Hochzeitszug des Drolshagener Jochen Stahlhacke, aktives Mitglied der Olper Eisenbahnfreunde, der die Gäste mit den ansonsten in Olpe stationierten Waggons zur Feier von Drolshagen nach Hützemert brachte.
Während des Vortrags gab es immer wieder lebendige Ergänzungen und Korrekturen, vor allem von den anwesenden Eisenbahnfreunden, die der Referent gerne aufnahm und weiterführte.
In der Gaststube des Heimathauses beim gemütlichen Treffen wurde noch lange gefachsimpelt und Erinnerungen ausgetauscht.