Zur Ostermesse soll die St.-Clemens-Kirche Gläubigen wieder offen stehen

Grundlegende Renovierung in Drolshagen seit Juli


  • Drolshagen, 13.12.2020
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Die St.-Clemens-Pfarrkirche in Drolshagen wird renoviert. Pfarrer Markus Leber zeigt vor Ort, wie der  aktuelle Stand ist. von Rüdiger Kahlke
Die St.-Clemens-Pfarrkirche in Drolshagen wird renoviert. Pfarrer Markus Leber zeigt vor Ort, wie der aktuelle Stand ist. © Rüdiger Kahlke

Drolshagen. Ostern, höchstes Fest im Kirchenjahr. Pfarrer Markus Leber hofft, dass zum Fest der Auferstehung den Gläubigen auch die neue Kirche wieder offen steht. Ziel ist jedenfalls, die Renovierungsarbeiten bis dahin abgeschlossen zu haben.


Haushohe Gerüste im Innenraum und an den Wänden. Riffelbleche als Arbeitsplattform unter der Decke. Derzeit mutet die St.-Clemens-Kirche eher wie eine Fabrikhalle oder ein Flugzeughangar an. Scheinwerfer erhellen die jeweiligen Arbeitsplätze. Im Mittelgang steht eine Mischmaschine. Seit Juli ist das Gotteshaus eine Großbaustelle. Die Renovierung ein Millionenprojekt.

Erste Gespräche vor zehn Jahren

 „Vor zehn Jahren wurden die ersten Gespräche mit den Architektinnen geführt“, erinnert sich Markus Leber. Bereits vor fünf Jahren sollte mit der Renovierung des neuen Teils der Kirche begonnen werden.

Weil sich die Diskussionen mit den Denkmalschutz-Behörden hinzogen, wurde zunächst die alte Kirche renoviert. Die To-Do-Liste ist lang. Schadhafte Bodenfliesen, Risse, von Schmutz und Ruß unansehnlich gewordene Wände, veraltete Beleuchtung. Dazu sollte die inzwischen erfolgte Trennung der beiden Kirchenräume angegangen werden.

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Im Zuge der Sanierung gibt es Umbauten in der Sakristei, eine klare Trennung von Räumlichkeiten. Ein barrierefreies WC wird eingebaut.

Konzept bereits 2014 vorgestellt

Ende Juni 2014 hatte der Kirchenvorstand das Konzept öffentlich vorgestellt. In einem Flyer „Kirchenrenovierung St. Clemens“ war die Kirchengemeinde noch von Renovierungskosten in Höhe von 1,7 Mio. Euro ausgegangen. Inzwischen spricht Pfarrer Markus Leber von rund zwei Millionen Euro.

Die Kirche steht zwar nicht unter Denkmalschutz, soll aber nach Absprache mit der zuständigen Behörde in Münster und mit dem Bistum nach Richtlinien des Denkmalschutzes saniert werden. Damit werde auch die Farbgestaltung dem Stil der 1960-er Jahre angepasst.

Gemeinde trägt 600.000 Euro

Rund 600.000 Euro müsse die Gemeinde selber tragen. 400.000 Euro haben die Drolshagener bereits gespendet. Leber ist zuversichtlich, „dass noch Spenden kommen.“

Auch für Menschen, die nicht zu den regelmäßigen Gottesdienst-Besuchern gehörten, habe die Kirche einen hohen Identifikationswert. Da ist einmal das markante, 1000 Jahre alte Bauwerk. Daran hängen für viele aber auch Erinnerungen wie Taufen, Erstkommunion oder Hochzeiten.

„Die Leute sind sehr großzügig, was die Kirche angeht“, bilanziert Leber. Dazu gehört auch eine Einzelspende. Sie ermöglicht es, auch die Orgel-Sanierung für 350.000 Euro zu stemmen – eine Investition für die nächsten 100 Jahre, vermutet der Pfarrer.

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Die St.-Clemens-Pfarrkirche in Drolshagen wird umfangreich renoviert.

Mit der Sanierung soll die Kirche auch zukunftsfest gemacht werden. Neue Technik wird eingebaut. Lautsprecheranlage, Licht, Glockensteuerung werden in einem Schrank vor der Sakristei konzentriert. Künftig soll es möglich sein, Messen auch online zu übertragen. Für Leber auch eine Lehre aus der Corona-Krise. Denn: für die Gläubigen vor Ort sei eine Übertragung aus der eigenen Kirche interessanter.

Die Technik wird auch geeignet sein, etwa Konzerte durchführen zu können. Die Kirchengemeinde werde weiter offen sein, Interessenten wie Vereinen diese Möglichkeiten einzuräumen, so Leber.

Lieferschwierigkeiten

Ob es Ostern ein Hochamt in der frisch renovierten Kirche gibt, werde sich Ende Januar oder Anfang Februar entscheiden. Corona-bedingt habe es Lieferschwierigkeiten beim Material gegeben. Was die Pandemie noch bringt, sei nicht absehbar. „Wir setzen alles dran, den Termin zu halten“, zeigt der Pfarrer sich zuversichtlich.

Größte Überraschung bisher war, dass sich hinter der Verkleidung im Zugang zur Kirche ein altes Fenster der Sakristei der Basilika befand. Auch das soll sichtbar bleiben.

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