Siegfried Hesener: Aktivposten in der Schützenbruderschaft Lenhausen

88. Geburtstag - 70 Jahre Mitglied der Schützenbruderschaft


  • Finnentrop, 09.07.2021
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Marlies und Siegfried Hesener haben immer gerne Schützenfest gefeiert. Ganz besonders auch in ihrem Königsjahr 1965/66. von Nicole Voss
Marlies und Siegfried Hesener haben immer gerne Schützenfest gefeiert. Ganz besonders auch in ihrem Königsjahr 1965/66. © Nicole Voss

Lenhausen. Sein 88. Geburtstag am Freitag, 9. Juli, ist für Siegfried Hesener Anlass genug zurückblicken. Sein Leben ist geprägt von seiner Leidenschaft für das Schützenwesen und insbesondere von seinem stetigen Einsatz für die St. Anna-Schützenbruderschaft.


Der gebürtige Lenhauser ist kein Mann der großen Worte. Keiner, der viel Aufhebens um seine Leistungen macht. Doch die waren beachtlich und beispielhaft. Siegfried Hesener ist ein Beispiel für alle Schützen. Neben seinen Vorstandsposten als Kassierer und Geschäftsführer hat der ehemalige Lokführer der Deutschen Bahn alle anfallenden Arbeiten erledigt oder begleitet.

Ob Wasserleitungen legen, Arbeiten am Dach und das Pflastern des Schützenplatzes – ihm war keine Herausforderung zu groß und keine Aufgabe zu schwierig. Er hat es einfach gemacht.


Im Jahr 2019 wurde Siegfried Hesener mit dem Zinnwappenteller des SSB ausgezeichnet. von Nicole Voss
Im Jahr 2019 wurde Siegfried Hesener mit dem Zinnwappenteller des SSB ausgezeichnet. © Nicole Voss

Seine Frau Marlies, mit der Siegfried Hesener seit 62 Jahren verheiratet ist, hat ihm stets den Rücken frei gehalten. Im Alter von 18 Jahren wurde er Mitglied bei den St. Anna-Schützen. „Alle jungen Männer traten ein. Das war Tradition“, erinnert sich Siegfried Hesener. 14 Jahre später war die Zeit reif, auf den Königsvogel anzulegen.

Nicht lange geplant, sondern genauso spontan wie man ihn kennt. Am Abend vor dem Vogelschießen wurde nach Lenhauser Sitte kräftig gefeiert. Mittendrin Siegfried und Marlies Hesener, als sieben gestandene Männer eine Wette eingingen, wer wohl den Aar von der Stange hole.


1965: Das strahlende Königspaar Siegfried und Marlies Hesener beim Marsch durch die Lenhauser Straßen. von privat
1965: Das strahlende Königspaar Siegfried und Marlies Hesener beim Marsch durch die Lenhauser Straßen. © privat

Siegfried Hesener machte es. „Ich war nie an der Vogelstange, aber da war ich dabei“, schmunzelt Marlies Hesener beim Blick zurück und kann sich noch gut daran erinnern, dass der Nachbar die Getränke organisierte und sogar am Dienstag nach den Schützenfesttagen in der Gaststätte Bischof weiter gefeiert wurde.

„Der hat noch nie soviel Schnaps an einem Tag verkauft“, lacht Marlies Hesener, die sich mit ihrem Mann noch gerne an das tolle Königsjahr erinnert. Ein Jahr später folgte für Siegfried Hesener die nächste Regentschaft.

1966 schwang Siegfried Hesener als Prinz das närrische Zepter in Lenhausen. Seine vierseitige Rede lernte er auswendig. von privat
1966 schwang Siegfried Hesener als Prinz das närrische Zepter in Lenhausen. Seine vierseitige Rede lernte er auswendig. © privat

Der Lenhauser Carnevals Club suchte seinen ersten Prinzen und es sollte ein Promi sein. Siegfried Hesener willigte ein, auch wenn ihm das Tragen der weißen Strümpfe noch heute sauer aufstößt. „Ich würde noch zehn Mal wieder den Vogel schießen, aber kein weiteres Mal Prinz werden wollen. Die Strümpfe stören einfach“, erklärt Siegfried Hesener.

Nichtsdestotrotz setzte er sich auch für die Belange der Karnevalisten ein und unterstützte sie, wo er konnte. 1968, 17 Jahre nach seinem Vereinseintritt, wurde Siegfried Hesener in den Schützenvorstand gewählt und übernahm den Posten des Kassierers. 1976 folgte die Wahl zum Geschäftsführer. Nach 21 Jahren engagierten Mitwirkens im Vorstand wurde er 1989 zum Ehrenvorstand ernannt.

„Ich vermisse das Schützenfest“

In seine Amtszeit fielen zwei Kreisschützenfeste - 1968 für den Kreisschützenbund Meschede und 1985 für den Kreisschützenbund Olpe. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand ließ die Tatkraft von Siegfried Hesener nicht nach.

Als 1990/91 der Speisesaal zweigeschossig angebaut und die Schützenhalle unter Denkmalschutz gestellt wurde, war Siegfried Hesener bei den Malerarbeiten, vor allem unter der riesigen Hallenkuppel, angstfrei und gerüstsicher. Die tolle neue Innenbeleuchtung mit Lichtkränzen und designergeschmiedet wurde von ihm begleitet“, blickt der damalige Vorsitzende Helmut Zepke zurück und lobt: „Siegfried war in allen Facetten tätig und war sich für keine Arbeit zu schade.“

Bei den Online-Vorstandssitzungen dabei

Und jetzt? „Ich vermisse das Schützenfest. Wir haben immer gerne gefeiert“, bedauert Siegfried Hesener. Einen Lichtblick gibt es: Wenn die Gesundheit mitspielt und die Lage es erlaubt, erlebt Siegfried Hesener in zwei Jahren sein drittes Kreisschützenfest in Lenhausen.

Bei den Vorstandssitzungen ist der 88-Jährige nach wie vor dabei und hat das Privileg, als einziger schriftlich und nicht per Mail eingeladen zu werden. Für die technischen Voraussetzungen bei den digitalen Vorstandssitzungen sorgt Enkel Moritz.

Der Werdegang und die Ehrungen
  • 1951: Eintritt in die Schützenbruderschaft
  • 1965: Schützenkönig
  • 1968: Wahl in den Vorstand
  • 1976: Wahl zum Geschäftsführer
  • 1989: Ehrenvorstand


  • 1978: Orden für Verdienste des Sauerländer Schützenbundes
  • 1988: Orden für besondere Verdienste
  • 1990: Orden für hervorragende Verdienste
  • 2019: Zinnwappenteller
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