Junge Imkerin: „Ich kenne gar keinen gekauften Honig“

Internationaler Tag der Biene


  • Kirchhundem, 20.05.2021
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Petra Hennemann liebt es, bei ihren Bienen zu sein und eigenen Honig herzustellen. von privat
Petra Hennemann liebt es, bei ihren Bienen zu sein und eigenen Honig herzustellen. © privat

Kirchhundem. Sie schwirren durch unsere Gärten, bestäuben Blumen und sorgen für Nahrung: Bienen. Zum Tag der Biene, 20. Mai, hat die junge Imkerin Petra Hennemann erzählt, wie sie zu diesem naturverbundenen Hobby gekommen ist.


Es surrt und brummt rund um den Bienenstock, den Petra Hennemann zusammen mit ihrem Bruder besitzt. „Das ist bei uns Familientradition“, sagt die 34-Jährige. Ihre zwei „Imker-Onkel“, wie sie so schön sagt, haben sie schon als kleines Mädchen fasziniert. „Für mich war immer klar: Das will ich auch mal machen“, erinnert sie sich mit einem Lächeln.

Petra Hennemann besucht ihre Bienen in Kirchhundem. von privat
Petra Hennemann besucht ihre Bienen in Kirchhundem. © privat

Also machte sie 2015 zusammen mit ihrem Bruder Matthias Hennemann die Ausbildung zum Imker, um sich jede Menge Fachwissen anzueignen und eben eigenen Honig zu produzieren. „Ich kenne gar keinen gekauften Honig“, sagt die gebürtige Kirchhundemerin. Schon als Kind gab es nur Honig von den “Imker-Onkels„. „Wenn ich an das zusammengemischte Zeug aus dem Supermarkt denke…“, spart sie sich die Worte.

„Ich habe einen Mastbetrieb“

Und heute hat sie, zusammen mit Bruder Matthias, acht eigene Bienenvölker. „Eigentlich bin ich ein Bauer und hab einen Mastbetrieb“, lacht die Altenhundemerin. Klar, in so einem Bienenvolk leben ja im Sommer auch rund 50.000 Bienen.

Und die sind so wichtig für uns. „Ganz einfach“, erklärt Petra Hennemann: „Wenn es keine Bienen mehr gibt, gibt es irgendwann auch keine Nahrung mehr. Diese Insekten sind so wichtig für uns und sorgen für Nahrungsmittel.“

Daher sei es ja umso wichtiger, den Bienen eine möglichst große Vielfalt zu bieten. „Und wenn jeder nur einen Quadratmeter Blumen in seinem Garten pflanzt.“

Nachhaltigkeit wird immer größer geschrieben

Dass das Thema Nachhaltigkeit immer größer wird, merkt Petra Hennemann auch am eigenen Honig. Die Leuten legten mittlerweile großen Wert auf Qualität. „In unseren Gläsern steckt die Sauerländer Vielfalt“, schmunzelt sie.

Und das ist wirklich so. Denn jedes Jahr aufs Neue sei der Honig eine Überraschung. „Das macht eben auch so viel Spaß“, erzählt die 34-Jährige. „Du erntest am Ende das, worauf du die ganze Zeit hingearbeitet hast. Und du weißt nie, wie das Ergebnis ist. Denn Honig ist eben ein reines Naturprodukt und wir haben keinen Einfluss darauf.“

Petra Hennemann liebt es, bei ihren Bienen zu sein und eigenen Honig herzustellen. von privat
Petra Hennemann liebt es, bei ihren Bienen zu sein und eigenen Honig herzustellen. © privat

Imkern sei in den Sommermonaten ein sehr anstrengendes und zeitintensives Hobby. Dass eher viele ältere Generationen imkern, kann sie als berufstätige Frau deshalb gut verstehen. Gerade ab dem Frühjahr müsse man mindestens einmal pro Woche nach seinen Bienen schauen. Auch das Equipment muss angeschafft und eine extra Ausbildung gemacht werden. „Ohne Fachwissen geht es natürlich nicht“, erklärt die Bienen-Expertin.

Die 34-Jährige ist fasziniert von ihren Bienen: „Sie sind intelligent, absolute Arbeitstiere und legen bei einem Flug unglaublich viele Kilometer zurück.“ Also das komplette Gegenteil der Wespe, die immer noch viele Leute mit der Biene verwechseln.

Das muss Petra Hennemann nochmal klarstellen: Bienen stechen nur, wenn sie auch einen Grund haben. „Die Biene ist nicht der nervige Gast, der um deinen Kuchen herumschwirrt. Die Biene ist fleißig und sitzt auf Blumen.“

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