Schlingnattern sorgen für teilweisen Baustopp in Heidschott

Bahnarbeiten parallel zur B 517


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 von Symbol Nele Reuter
© Symbol Nele Reuter

Heidschott. Die mit einer Vollsperrung der B 517 verbundenen Bahnarbeiten in Hofolpe-Heidschott sind teilweise ins Stocken geraten: Schlingnattern, eine streng geschützte heimische Schlangenart, die in der Regel bis zu 75 Zentimeter lang wird, riefen die Umweltbehörden auf den Schirm. Nun sollen die Schlangen umgesiedelt werden.


Nach Plänen der Deutschen Bahn sollen die Eisenbahnbrücken Olpe und Olpebach erneuert werden. Jetzt sind auf dem Baugelände, vor allem die Einbahnüberführung Olpebach betreffend, Schlingnattern gesichtet worden. Die Landschaftsbehörde des Kreises Olpe kam ins Spiel und verfügte einen sofortigen Baustopp für das Areal, so Hans-Werner Voß, Pressesprecher des Kreises Olpe.
Umsiedlung geplant
Zwei Mitarbeiter der Behörde hätten sich das Gelände am Samstag, 11. Juli, angeschaut. „In diesem Fall ist die Deutsche Bahn angehalten, an der Brücke Olpebach nicht weiterzubauen. Die Arbeiten an der Eisenbahnbrücke Olpe können unter Auflagen weitergehen“, so Voß.

Nun wird das gesamte Areal nach Schlangen abgesucht. Dann sollen die Schlingnattern an einem alternativen Standort gebracht werden. „Wir hoffen, dass sie sich dort einleben und dann auch weiter vermehren“, so der Kreispressesprecher. Ein Baustopp bedeute nicht, dass auf der Baustelle keine Bewegung mehr zu verzeichnen sei, betonte Voß. So könne es beispielsweise durchaus sein, dass die Baustelle an der Eisenbahnbrücke Olpebach zurückgebaut werde.
Bahn bemüht sich um Ausnahmeregelung
Thomas Nehring, Pressesprecher bei der Deutschen Bahn, bestätigte auf LokalPlus-Nachfrage den Fund der seltenen Schlingnatter und den verfügten Baustopp. „Wir wussten vorher nicht, dass sie dort siedelt. Es finden nur noch Arbeiten statt, die das Tier nicht gefährden“, so Nehring. Die bis Samstag, 25. Juli, geplante Vollsperrung bleibe bestehen.

„Wir haben Gespräche mit der Naturschutzbehörde aufgenommen, mit dem Ziel, vielleicht eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen“, so der Bahn-Pressesprecher. Wann und wie es mit den Bauarbeiten weitergehe, sei jedoch nicht abzusehen.
 von NABU/Tim Mattern
© NABU/Tim Mattern
Die Schlingnatter ist in Europa weit verbreitet. In Deutschland ist die ungiftige und harmlose Schlange häufig in wärmebegünstigten Mittelgebirgs-Regionen angesiedelt. Der Bestand in den vergangenen Jahrzehnten ist rückläufig (Quelle: Wikipedia).
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