Wandern entpuppt sich als beliebtes Hobby - für alle Generationen

Aufschwung durch die Pandemie


  • Kirchhundem, 18.05.2021
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Joachim Patt, Vorsitzender der SGV-Abteilung Heinsberg. von Christine Schmidt
Joachim Patt, Vorsitzender der SGV-Abteilung Heinsberg. © Christine Schmidt

Kirchhundem. Wandern ist ein beliebtes Hobby. In den heimischen Wäldern sind, gerade im Mai, viele Menschen mit Rucksack und Co. unterwegs. Das beobachtet auch Joachim Patt, Vorsitzender der SGV-Abteilung Heinsberg. Längst ist das Wandern nicht mehr nur mit der älteren Generation in Verbindung zu bringen.


Gerade an den Wochenenden sehe er immer wieder, wie stark besucht die bekannten Wanderspots sind. Nummernschilder von Städten weit über das Sauerland hinaus sind keine Seltenheit mehr. „Die Region ist perfekt zum Wandern, abwechslungsreich und schön“, sagt Joachim Patt.

Er glaubt, die Corona-Pandemie habe ihren Teil dazu beigetragen und nochmal einen Aufschwung in punkto Wanderlust gegeben. Die Menschen hier hätten die Natur teilweise auch völlig neu kennengelernt. „Vielen war teilweise gar nicht bewusst, wie schön es hier ist“, so Patt. Die Wälder so nah vor der Haustür zu haben, sei ein Luxus.

Rothaarsteig als Besucher-Magnet

Er persönlich habe durch seine lange Aktivität beim SGV schon fast jeden Winkel der Kirchhundemer Wälder gesehen. Für Auswärtige aber bieten gerade der Rothaarsteig, der Rhein-Weser-Turm oder auch das Heinsberger Aquädukt einen Anreiz.

Für Joachim Patt hat Wandern einen absoluten Erholungsfaktor. „Man kann kurz abschalten, und gerade zusammen mit dem SGV ist es ein gemeinschaftliches und gemütliches Hobby. Ob Rucksack-Verpflegung oder sich hinterher am Ziel bewirtet zu lassen - das ist herrlich.“

Das merkten scheinbar auch immer mehr jüngere Leute. Joachim Patt schüttelt den Kopf: „Nein, wandern ist nicht nur bei älteren Generationen beliebt.“

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Allerdings, so berichtet der Heinsberger, habe sich die Art des Wanderns in den vergangenen Jahren verändert. Während er vor 30 Jahren noch in großen Gruppen lange im Voraus Wanderungen geplant habe, gingen die Menschen heute eher privat und in kleineren Gruppen los. „Die Leute wollen spontan und individuell sein. Da schließt man sich nicht mehr den geführten Touren des SGV an“, bedauert der Vorsitzende etwas.

Die jüngeren Generationen seien viel mit Apps unterwegs und suchten sich ihre eigenen Routen aus. Auch der SGV merkt, dass der Nachwuchs im Verein fehlt und der Verein eine hohe Altersstruktur hat. Nur wenige wollten sich in Vereinen engagieren, bestätigt Patt.

Ein respektvolles Miteinander im Wald

Neben vielen Wanderern ist eine weitere Gruppe im Wald unterwegs: die Fahrradfahrer. Da merke man im Wald, aber auch auf den Straßen, einen enormen Anstieg. Vor allem bei den E-Bikern. Patt selbst ist auch viel mit dem Fahrrad rund um Heinsberg unterwegs.

„Das Wichtige ist, dass alle im Wald aufeinander achten“, sagt der Vorsitzende mit Blick auf die Nutzung der Wege. Radfahrer können den Wald nicht als Rennstrecke nutzen und sollten auf die Wanderer und Spaziergänger achten, genauso umgekehrt. „Es ist ein gegenseitiges Miteinander, jeder möchte doch etwas vom Wald haben.“

Kein Problem mit Vandalismus

Zumindest in den Heinsberger Wäldern hielten sich die meisten Menschen an die Regeln, so Patts Beobachtung. „Probleme mit zu viel Müll oder auch mit Vandalismus haben wir hier nicht. Die Leute gehen gut mit der Natur um“, bestätigt Patt und hofft, dass das auch weiterhin so bleibt.

Persönlich freut sich Joachim Patt auf die Zeit nach der Pandemie, wenn er endlich wieder zusammen mit der großen SGV-Truppe eine Wanderung machen kann – eben so wie früher.

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