Gastgewerbe im Kreis Olpe startet im Außenbereich wieder durch

Viele unbesetzte Servicestellen


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Kreis Olpe. Ende Mai ist es wieder losgegangen mit der Gastronomie. Zumindest im Außenbereich. Ob kühles Blondes, Wiener Schnitzel oder ein Stück Torte. Die Gäste können draußen wieder ihre Speisen und Getränke in gewohnter Atmosphäre genießen. Doch neben der 3G-Herausforderung (nur Getestete, Genesene oder Geimpfte dürfen bewirtet werden) haben viele Betriebe mit Personalmangel zu kämpfen, der im Zuge des langen Lockdowns entstanden ist.


Mit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 war ein rasanter Anstieg von Kurzarbeit zu verzeichnen. Nachdem sich die Situation im Mai 2020 beruhigt hatte und die Gastronomie wieder ihre Türen öffnen durfte, ging die Zahl der von Kurzarbeit betroffen Personen kontinuierlich zurück. Doch auch der zweite Lockdown hinterließ seine Spuren. Seit November 2020 sind wieder vermehrt Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen.

Lars Martin, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) Westfalen, erklärt, dass der Lockdown viele Servicekräfte hart getroffen habe. Da den Gaststätten im Zuge deutlich geringerer Einnahmen das Wasser bis zum Hals stand, musste viele Betriebe ihren Servicekräften kündigen.

Bedingungen stellt Gastronomie vor hohe Hürden

Besonders betroffen vom Lockdown waren all jene, die auf 450 Euro-Basis arbeiten. Diese haben keinen Anspruch auch Kurzarbeitergeld. Die neuerliche Öffnung begrüßt Martin ausdrücklich, jedoch stelle die 3G-Herausforderung eine große Hürde und einen großen bürokratischen Aufwand dar. So mancher habe schon den Kaffee auf, bevor dieser bestellt worden ist.

Jedoch hofft er, dass die Servicekräfte ihr gekündigtes oder ruhendes Arbeitsverhältnis nunmehr wieder aufnehmen können und vor allem auch wollen. Bei ihm selbst klingelt jeden Tag das Telefon. Zahlreiche Restaurants und Cafés suchen wieder Personal, um die freien Stellen zu besetzen und so dem Besucherandrang gerecht zu werden.

Servicekräfte sind wieder gefragt

Auch im Kreis Olpe ist der Bedarf hoch. Laut Bundesagentur für Arbeit waren Ende April 26 Stellen ausgeschrieben. Durch die kürzliche Öffnung der Außengastronomie und der Tatsache, dass nicht alle Stellenanzeigen über die Bundesagentur laufen, dürfte der Bedarf in der Realität um ein Vielfaches höher sein. Die Servicekräfte, die durch den Lockdown ihren Job verloren haben, dürfen sich nun also wieder Hoffnungen machen, zeitnah eine Anstellung zu finden.

Einen wichtigen Appell möchte Martin noch an die Besucher der Gaststätten richten. Auch wenn man mit bestimmten Corona-Maßnahmen nicht einverstanden sei, so solle man seinen Frust nicht an den Servicekräfte auslassen, denn diese seien nicht für die Regeln verantwortlich.

An den Aufgaben wachsen

Den Aussagen von Lars Martin schließt sich Bernhard Schwermer, selbst Gastronom und DEHOGA-Kreisvorsitzender, an. Gutes und vor allem geschultes Personal sei schwierig zu bekommen. Jetzt, wo man die Menschen wieder brauche, kenne er kaum einen Kollegen, der nicht händeringend nach Personal sucht.

Obwohl die 3G-Strategie die Gaststätten vor große Herausforderungen stelle, so könne man nur an den Aufgaben wachsen. Er freue sich, dass die Gastronomie wieder ihren Türen öffnen dürfe und nicht mehr ausschließlich auf den Außer-Haus-Verkauf beschränkt sei, so Schwermer. Und natürlich auch für die Servicekräfte, die nun wieder ihrem Beruf nachgehen können.

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