Nach 10 Jahren wieder aktuelle Mietpreise: Olpe teuer, Kirchhundem günstig

Kreis legt qualifizierten Mietspiegel vor


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Mietspiegel 2021 für den Kreis Olpe von Kreis Olpe
Mietspiegel 2021 für den Kreis Olpe © Kreis Olpe

Kreis Olpe. Nach zehn Jahren gibt es wieder einen aktuellen qualifizierten Mietspiegel für den Kreis Olpe. Der letzte einfache Mietspiegel stammt aus dem Jahr 2011 und wurde damals vom Haus- und Grundeigentümer-Verein herausgegeben. Seitdem hat sich jedoch auf dem Immobilienmarkt im Kreis Olpe viel getan.


Der Bedarf an Wohnraum ist deutlich gestiegen. In beliebten Wohngegenden wie Olpe oder Attendorn sind Mietwohnungen knapp und teuer. Die bautechnischen Ansprüche (Fußbodenheizung, Badausstattung etc.) und die baurechtlichen Vorgaben (Wärmedämmung, nachhaltige Energienutzung etc.) sind gestiegen, was sich in der Regel mieterhöhend auswirkt.

Aktuelle Daten erhoben

Zeit also für einen neuen, aktuellen Mietspiegel. Den hat die Kreisverwaltung Olpe gemeinsam mit dem Gutachterausschuss für Grundstückswerte vollständig neu erstellt. Basis ist eine aktuelle, repräsentative Datenerhebung, die ein Hamburger Beratungsunternehmen für das gesamte Kreisgebiet durchgeführt und ausgewertet hat.

Herausgekommen ist eine umfangreiche Mietspiegelbroschüre, die erstmals die Möglichkeit zur Bestimmung der ortsüblichen Vergleichsmiete anhand von zahlreichen individuellen Merkmalen bietet. Dabei wird zunächst eine wohnflächenabhängige Basismiete ermittelt. Mit Faktoren wie Baujahr, Ausstattungsmerkmalen, Modernisierungsmaßnahmen und Wohnlage erhält man eine mittlere ortsübliche Vergleichsmiete sowie eine Spanne mit unteren und oberen Werten.

Mietwohnungen in Neubauten sind deutlich teurer als solche in älteren Häusern. von Pixabay.com
Mietwohnungen in Neubauten sind deutlich teurer als solche in älteren Häusern. © Pixabay.com

Generell kann man sagen: Wohnraum ist in Olpe am teuersten. Deshalb dient die Basismiete dort als Grundlage. Es folgen Attendorn (6,3 Prozent Abschlag), Drolshagen (-7,3 Prozent), Wenden (-7,8 Prozent) und Lennestadt (-9,8 Prozent). Deutlich günstiger sind die Mieten in Finnentrop (-13,3 Prozent) und Kirchhundem (-19,6 Prozent). Einen Abschlag von 9,2 Prozent gibt es generell in allen Kommunen, wenn die Mietwohnung nicht im Kernort liegt, sondern in einem Ortsteil.

Broschüre zum Download

Der neue Mietspiegel ist ab sofort als Download erhältlich. Eine gedruckte Version der Broschüre wird es nicht geben. In der PDF-Broschüre sind alle Erläuterungen, Tabellen und ein umfangreiches Wohnlagenverzeichnis enthalten. Außerdem bietet der Kreis einen Online-Rechner zur komfortablen und schnellen Berechnung der ortsüblichen Vergleichsmiete. Der Download der Broschüre und die Nutzung des Online-Rechners sind kostenlos unter folgender Adresse möglich:

Der Mietspiegel soll regelmäßig alle zwei bis drei Jahre aktualisiert werden. So ist gewährleistet, dass für den regionalen Wohnungsmarkt des Kreises Olpe eine dauerhafte Mietwertübersicht über fast alle frei finanzierten Wohnungen zur Verfügung steht.

Hintergrund

Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch ist ein qualifizierter Mietspiegel eine wichtige Orientierungshilfe für Mieter und Vermieter und trägt durch seine Bindungswirkung bei der Ermittlung der ortsüblichen Vergleichsmiete dazu bei, rechtliche Konflikte zwischen den Parteien zu vermeiden.

Begleitet wurde das Projekt von Beginn an durch den neu gebildeten Arbeitskreis „Mietspiegel“, dem der Kreis Olpe, die Städte und Gemeinden, Mieter- und Vermietervereine, Wohnungsgenossenschaften, Hausverwaltungen, Sparkassen und Volksbanken angehören.

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