Regeln gehören dazu – im Moment halt auch die Maskenpflicht

Marotte, Höflichkeit oder Vorschrift


Topnews
 von Grafik: Sarah Menn
© Grafik: Sarah Menn


Es gibt drei Arten von Regeln: selbst auferlegte Regeln, Höflichkeits-Regeln und Pflicht-Regeln.

Selbst auferlegte Regeln sind besser bekannt als Macken oder Marotten: Ein Toffifee wird von außen nach innen gegessen, als letztes die Nuss. Reißverschluss oder Knöpfe der Bettdecke gehören ans Fußende. Das Gemüse wird erst vom Teller gefuttert - schnell weg damit. Und Socken, auf denen der Wochentag steht, werden auch nur am passenden Tag angezogen. 
Mit Anstand durch den Alltag
Höflichkeits-Regeln kennt leider nicht jeder, sorgen aber für ein angenehmeres Miteinander: Nicht mit offenem Mund kauen. Hand vor den Mund beim Gähnen. Regelmäßig ein „Bitte“ und „Danke“ einstreuen erfreut die Mitmenschen. Und die Tageszeit zu nennen, gehört zum guten Ton.

Tja, und dann die Pflichten. Oder besser: Vorschriften. Nicht stehlen. Kein Alkohol und keine Drogen am Steuer. Bei Rot nicht über die Ampel fahren. Und ja, im Moment halt auch: In vielen Lebenssituationen einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Sinn und Zweck
Nein, hier geht es nicht um Freiwilligkeit, es ist keine Auslegungssache und auch keine Folter durch Vater Staat. Niemand soll gequält werden, im Gegenteil: Die Gesichtsmaske ist einfach der Versuch, die Ausbreitung des Virus' zu verlangsamen und die Menschen vor dem Coronavirus zu schützen. Senioren und Risikogruppen mehr als Kinder und junge, gesunde Menschen.

Nach den Herbstferien sollen Schüler ab Klasse 5 wieder einen Mund-Nasen-Schutz im Unterricht tragen. Natürlich ist das nicht angenehm, da müssen wir nicht drüber diskutieren. Natürlich möchten die Kinder lieber frei atmen und nicht nur hinter der Maske lachen.
Seit September freiwillig mit Maske
Tatsache ist aber: Viele Schüler haben die Gesichtsmasken nach den Sommerferien als nicht extrem störend empfunden. Sich schnell dran gewöhnt, so dass viele – auch nach Aufhebung der Tragepflicht – noch freiwillig mit Maske im Unterricht saßen. Nicht nur, um sich selbst zu schützen. Vielmehr – und da spreche ich aus eigener Erfahrung – mit Blick auf Omas und Opas, von denen die jungen Leute nicht noch einmal wochenlang getrennt werden möchten. Und auf Freunde der Familie, die z.B. in Wohnstätten für Menschen mit Behinderung arbeiten und alles dafür tun, das Virus aus dem Haus zu halten.

Das sind die Menschen, die es zu schützen gilt. Und der Präsenzunterricht im Klassenverband ist es, den die Kinder brauchen und wollen. Hut ab, wenn das sogar schon die Jüngsten verstanden haben.

Kerstin Sauer
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