Bilsteiner Grundschüler lernen kochen – gesund, bunt und multikulti

EU-Schulprogramm für Obst, Gemüse und Milch


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Der eine Schüler hält die Schüssel, der andere den Mixstab, und der dritte gibt Tipps: Alle Kinder waren mit Feuereifer bei der Sache. von Kerstin Sauer
Der eine Schüler hält die Schüssel, der andere den Mixstab, und der dritte gibt Tipps: Alle Kinder waren mit Feuereifer bei der Sache. © Kerstin Sauer

Bilstein. Gesunde Ernährung ist wichtig? Gut für die Entwicklung? Grundlage für Erfolgserlebnisse in der Schule? Klar, weiß doch jedes Kind. Doch die Dritt- und Viertklässler der St.-Agatha-Grundschule Teilstandort Bilstein wissen jetzt auch, wie man so ein gesundes Essen zubereitet: Am Mittwoch, 23. September, haben sie am Projekt „Kinder lernen kochen“ teilgenommen.


Im Klassenraum des dritten und vierten Schuljahres summt es wie in einem Bienenstock: Die 17 Kinder haben sich auf drei lange, getrennte Tischreihen verteilt. In jeder Gruppe wird eine andere Mahlzeit zubereitet: Gesund ist die Devise an diesem Morgen an der Bilsteiner Grundschule.
„Ich liebe die Arbeit mit Kindern“
Mittendrin im fröhlichen Gewusel: Hildegard Hansmann-Machula, Bäuerin aus Weringhausen und geschulte Landfrau. Sie schwingt an diesem Morgen nicht das Zepter, sondern den Kochlöffel – mit Begeisterung: „Ich liebe die Arbeit mit Kindern“, sagt die Frau hinter ihrer Maske - und ihre Augen strahlen: „Wegen Corona war ich seit Februar nicht mehr unterwegs. Heute Morgen war ich richtig aufgeregt, dass ich endlich wieder in eine Schule durfte.“
 von Kerstin Sauer
© Kerstin Sauer
Hildegard Hansmann-Machula ist als Landfrau für die Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW in Grundschulen unterwegs. Nicht nur, um mit den Kindern zu kochen, sondern um ihnen das Thema gesunde Ernährung spielerisch näher zu bringen.

In der Bilsteiner Grundschule ist sie regelmäßig zu Gast. „Wir freuen uns immer, wenn sie anruft und sagt, dass sie vorbeikommen kann“, betont Lehrerin und Standortleiterin Kerstin Kebben. Dementsprechend begeistert sind die 17 Kinder an diesem Morgen bei der Sache.

Mit dabei sind auch zwei Vertreter der Landesvereinigung Milch NRW aus Köln. Während die Landfrau die Lebensmittel besorgt, bringen die Kölner das Koch-Equipment mit.
Indisch, spanisch, amerikanisch
Indisches Lassi, spanischer Milchreis und amerikanische Wraps stehen auf dem Speiseplan. „Multikulti, wie es sich auch in den Schulen widerspiegelt“, sagt Hildegard Hansmann-Machula lachend. Ein wunderbarer Duft zieht durch den Raum, dringt selbst durch die Gesichtsmasken. „Das ist der spanische Milchreis“, erklärt die Landfrau und deutet auf den Tisch am Fenster: Ein Mädchen rührt kräftig in einem riesigen Topf, in dem mit Orange, Zitrone und Zimt gewürzter Milchreis vor sich hin blubbert.
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Bilsteiner Grundschüler lernen kochen – gesund, bunt und multikulti
Während am mittleren Tisch Weintrauben und Birnenstücke auf einen Holzstab gespießt werden, füllt die Gruppe am ersten Tisch große Wraps mit Salat, Tomaten und Gurken, faltet die Gebilde und schneidet sie in mundgerechte Stücke. Alle Kinder – selbstverständlich – ordnungsgemäß mit bunten Gesichtsmasken vor Mund und Nase.
Respektvoller Umgang mit dem Essen
Ziel des Projektes ist es, am Beispiel von Obst, Gemüse und Milch die Ernährungskompetenz der Kinder zu fördern. Gleichzeitig sollen sie für eine Ernährung mit frischen Produkten begeistert werden – und das gelingt: „Das Auge isst mit“, weiß die Expertin und deutet auf das farbenfrohe, hübsch angerichtete Buffet. Knapp anderthalb Stunden haben die Kinder zubereitet und gekocht – innerhalb kürzester Zeit ist der Tisch „geplündert“. Im positiven Sinn, wie Lehrerin Kerstin Kebben betont: „Den Kindern wird nebenbei auch noch ein respektvoller Umgang mit dem Essen vermittelt.“
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Bilsteiner Grundschüler lernen kochen – gesund, bunt und multikulti
Ach ja: Mathe gibt es auch. Die Rezepte sind immer nur für eine Portion ausgelegt. Dementsprechend müssen die Kinder für die erforderliche dreifache Menge alle Zutaten mal drei nehmen, wiegen und abmessen.

Hildegard Hansmann-Machula ist zufrieden: Es war ein toller Morgen. Die Grundschüler haben nicht nur super mitgemacht, sondern – und das ist der Ernährungs-Expertin besonders wichtig – auch mal neue Sachen probiert, die sie vorher noch nie gegessen hatten.

Auch Schulleiterin Karin Brieden freut sich, dass der Morgen so gut verlaufen ist: „In diesen Zeiten ist es wichtig, auch mal zu zeigen: Der Schulalltag geht weiter. Es gibt noch andere Sachen außer Corona-Auflagen, mit denen wir uns beschäftigen.“
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