Fraktionen im Rat sind sich einig: Barrierefreiheit ist wichtig

Abfrage des örtlichen Unterstützerkreises


Der örtliche Unterstützerkreis und die im Rat vertretenden Fraktionen sind sich einig: Barrierefreiheit wird in Lennestadt groß geschrieben. von Symbol Anna Neus
Der örtliche Unterstützerkreis und die im Rat vertretenden Fraktionen sind sich einig: Barrierefreiheit wird in Lennestadt groß geschrieben. © Symbol Anna Neus

Lennestadt. „Die Themen Barrierefreiheit und Inklusion gewinnen an Bedeutung“, weiß Jürgen Dolle, Sprecher des örtlichen Unterstützerkreises (ÖUK) in Lennestadt, und verweist auf eine Abfrage bei den im Rat vertretenden Fraktionen zu diesem Thema: „Die Antworten sind durchweg positiv.“


Gregor Schnütgen, Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat, stellt in seinem Antwortschreiben zunächst die bisherigen Erfolge in den Vordergrund. So sei etwa der örtliche Unterstützerkreis vor mehr als zehn Jahren in Lennestadt eingerichtet worden, um als Sprachrohr für Menschen mit Beeinträchtigung zu fungieren. Leitlinien über die Bildung, Zusammensetzung und Aufgaben des ÖUK‘s seien vom Rat im Februar 2018 beschlossen worden.
Realisierte und geplante Fortschritte
Schnütgen nennt weitere konkrete bereits realisierte oder geplante Fortschritte: Bordsteinkanten seien abgesenkt worden, der barrierefreie Umbau der Bushaltestellen im Stadtgebiet schreite voran, Schützenvereine würden u.a. beim Einbau behindertengerechter Sanitäranlagen durch ein städtisches Schützenhallen-Programm unterstützt.

Auch beim geplanten Umbau des städtischen Museums in Grevenbrück werde auf Barrierefreiheit besonderer Wert gelegt.
Unterschiedliche Ansprüche
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Dr. Gregor Kaiser, teilt mit: „Wir wollen, dass alle Menschen am gesellschaftlichen Leben – an Politik, Kultur, Schule, schlicht am Alltag – gleichberechtigt und selbstbestimmt teilhaben und partizipieren können. Die Bedingungen, die dafür geschaffen werden müssen, sind sehr unterschiedlich. Seheingeschränkte Personen haben andere Ansprüche an die Gestaltung der Umgebung als Rollstuhlfahrer.“

Die barrierefreie Gestaltung bzw. der Umbau von Bushaltestellen, die Berücksichtigung der Anliegen von Senioren sowie Menschen mit Beeinträchtigung und deren Beteiligung bei der Planung sowie neue Formen der Mobilität seien zwingende Notwendigkeiten, um eine positive Entwicklung für diese Menschen zu erreichen.
Teilhabe ermöglichen
Heinz Vollmer, Chef der SPD-Fraktion im Rat, hält es grundsätzlich für geboten, allen Menschen – egal welchen Glaubens, welcher Hautfarbe, welchen Geschlechts, welchen Alters und unabhängig von jedweder körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung – eine umfängliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Einen besonderen Schwerpunkt legt er auf eine barrierefreie Infrastruktur, zu dieser würden Straßen, Gehwege, Gebäude, aber auch unsere digitale Infrastruktur gehören. Vollmer: „Ganz konkret wollen wir im Kontakt mit den Menschen vor Ort Defizite aufdecken und für möglichst schnelle, am besten unbürokratische Abhilfe sorgen. Dabei kann beispielsweise dem örtlichen Unterstützerkreis eine zentrale Rolle zukommen.“
Fraktionen als Partner
Jürgen Dolle zeigt sich sehr erfreut über die durchgängig positiven Rückmeldungen zu der Anfrage des ÖUK‘s: „Wir sind hier auf einem wirklich guten Weg. Mit den Fraktionen im Rat haben wir Partner, die uns dabei ganz wesentlich unterstützen, Lennestadt in den nächsten Jahren immer barrierefreier zu gestalten.“

Gerade eine älter werdende Gesellschaft brauche barrierefreie Angebote: „Das, was Menschen mit ihren unterschiedlichen Beeinträchtigungen nutzen können, können alle anderen ohne Handikap selbstverständlich auch nutzen; und das nicht nur ohne Abstriche, sondern häufig mit entscheidendem Mehrwert.“ Dolle weiter: „Als ÖUK werden wir auch weiterhin im Gespräch mit der Politik und vielen anderen die Barrierefreiheit unserer Kommune voranbringen.“
Der örtliche Unterstützerkreis:
In den Jahren 2007/2008 wurden örtliche Unterstützerkreise (ÖUK) in den einzelnen Kommunen des Kreises Olpe gegründet. Diese setzen sich aus Betroffenenvertretern, Mitgliedern aus Politik und Verwaltung, der/dem Behindertenbeauftragten und der örtlichen Ansprechperson zusammen.

Ziel des ÖUK Lennestadt ist es, die Benachteiligung von Menschen mit Behinderung in Lennestadt zu beseitigen bzw. zu verhindern. Dies entspricht der UN-Konvention – „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung im Dezember 2006“ –, die die so genannte Inklusion für alle Menschen allumfänglich umsetzen will. Der ÖUK Lennestadt kann sich in diesem Sinne mit allen Angelegenheiten der Kommune befassen.
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