48. Olper Muggelkirmes trotzt Corona: 23.000 Euro werden gespendet

Toller Erfolg ist ein Zeichen für Zuversicht


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Ines Neuhaus ist die neue Verantwortliche für die Verwaltung der Muggelkirmes und zufrieden mit den Einnahmen aus dem Jahr 2021. Diese kommen nun Bedürftigen in Brasilien, dem Kongo sowie Indien zugute. von Wolfgang Hesse
Ines Neuhaus ist die neue Verantwortliche für die Verwaltung der Muggelkirmes und zufrieden mit den Einnahmen aus dem Jahr 2021. Diese kommen nun Bedürftigen in Brasilien, dem Kongo sowie Indien zugute. © Wolfgang Hesse

Olpe. Immer am dritten Sonntag im September eröffnet die Turmuhr der St.-Martinus-Kirche die Kirmes um Punkt 14 Uhr. Immer? Ja, immer. Denn auch in den beiden zurückliegenden Corona-Jahren konnte die Kirmes stattfinden. Anders, zurückhaltender und mit viel Vorsicht. Die 48. Muggelkirmes brachte trotz allem schon fast wieder ein bisschen Muggel-Normalität auf den Marktplatz.


Aus den fast 100 Buden, Spielen und Programmpunkten wurden zehn. Das Showprogramm konzentrierte sich auf eine Bühne und der Festgottesdienst wurde unter freiem Himmel gefeiert und so zum zweiten Mal nicht in der St.-Martinus-Kirche selbst.

Zum Ende des Jahres 2021 zogen Ines Neuhaus und Wolfgang Hesse Bilanz. Und sie stellen eine wirkliche Sensation fest: 23.000 Euro Reinerlös können an die kirchlichen Entwicklungsprojekte ausgezahlt werden. Die fehlenden Einnahmen aus dem Fest im September wurden von vielen Spendern und deren großzügigen Einzahlungen ausgeglichen.

Im brasilianischen Vitoria ist Pater Hugo Scheer von den Steyler Missionaren tätig. Hier hilft die Muggelkirmes, die erschreckenden Ausmaße der Corona-Folgen zu mildern. Die katholische Kirche von Vitoria hat es übernommen, 10.000 Familien zu helfen. Sie stehen ohne Arbeit, Auskommen und ausreichende Nahrung da.

Brasilianische Familien müssen mit wenig auskommen

Sie verfügen über weniger als einen Euro am Tag. Die Kirche will durch eine beispiellose Solidaritätsaktion diesen Familien das Überleben sichern. Die Aktion heißt „Frieden und Brot“. Im Rahmen dieser Kampagne erhält eine vierköpfige Familie einen Basiskorb mit 16 Kilogramm Lebensmitteln, die für einen ganzen Monat reichen müssen.

Dazu gehören Reis, schwarze Bohnen, Nudeln und Pflanzenöl. Zudem enthält der Basiskorb Putz- und Waschmittel, Seife, Zahncreme und weitere Mittel zur Körperpflege. Alles in Allem kostet so ein Korb etwa 100 Euro. Pater Hugo Scheer aus Olpe hat für dieses Projekt 13.000 Euro erhalten. Das bundesweit tätige bischöfliche Hilfswerk Adveniat gibt die gleiche Summe dazu.

Indien und Kongo erhalten ebenfalls Spende

Schwester Alice Lukose in Indien erhält für den Aufbau ihres Musterdorfes mit 350 Familien in 16 Selbsthilfegruppen 6.000 Euro. Der Ort Neendakara wird in einen naturnahen und umweltfreundlichen Ort mit traditionellen Lebensformen umgewandelt. Die Menschen bauen in Eigenverantwortung ihre Heimat in einen lebenswerten, naturnahen und müllfreien Ort um. Wer indische Lebensverhältnisse kennt, weiß um die Schwere dieser Herkules-Aufgabe.

In Verbundenheit mit dem verstorbenen Olper Pater Willi Hoff unterstützt die Muggelkirmes ein Projekt des kirchlichen Hilfswerks Missio mit 4.000 Euro. Frauen und Kinder in der Demokratischen Republik Kongo, der ehemaligen Heimat des Olper Paters vom Winterberg, erhalten die Hilfe. Es gilt die Auswirkungen des Bürgerkriegs zu lindern und die Zukunft der Menschen mit Perspektive zu gestalten.

Muggelkirmes

Die Muggelkirmes ist die äußere Feier der Weihe der St.-Martinus-Kirche. Deshalb findet die Kirmes am Gedenktag der Kirchweihe am dritten Sonntag im September statt. Die Muggelkirmes wird von vielen Verbänden, Gruppen und ehrenamtlichen Einzelpersonen in der Kirchengemeinde St. Martinus getragen. Die Verantwortung übernimmt ein Leitungsteam, das sich in jedem Jahr neu zusammenfindet.

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