Erster CSD in Olpe: Bunte Veranstaltung mit ernstem Anliegen

Mehrere hundert Demonstranten in der Kreisstadt


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Mit bunten Schildern und Regenbogenflaggen zogen die Demonstranten beim ersten Christopher Street Day durch Olpe. von Lorena Klein
Mit bunten Schildern und Regenbogenflaggen zogen die Demonstranten beim ersten Christopher Street Day durch Olpe. © Lorena Klein

Olpe. Bei strahlendem Sonnenschein wurde am Sonntag, 5. September, erstmals der Christopher Street Day in Olpe gefeiert. Der bunten Demonstration durch die Stadt schloss sich ein Bühnenprogramm auf dem Marktplatz an.


Sie waren nicht zu überhören und schon gar nicht zu übersehen: Mehr als 300 Demonstranten zogen mit bunten Flaggen und Schildern durch Olpe. Am Straßenrand eine Vielzahl von Menschen, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollten, denn einen CSD hatte es in Olpe bisher noch nicht gegeben. Der vor knapp einem Jahr in Olpe gegründete CSD-Verein wollte das ändern – und hatte sichtlich Erfolg.

Jenseits des Regenbogens

Doch so farbenfroh der CSD auf den ersten Blick scheint – sein Hintergrund und Anlass behandelt ernste Themen. Obwohl die LSBTQIA+ Community über die letzten Jahre immer mehr Toleranz, Aufmerksamkeit und Gleichberechtigung erfahren hat, bilden Diskriminierung, Spott und auch physische und psychische Gewalt immer noch einen festen Bestandteil im Leben vieler dieser Menschen.

Mit bunten Schildern und Regenbogenflaggen zogen die Demonstranten durch Olpe. von Lorena Klein
Mit bunten Schildern und Regenbogenflaggen zogen die Demonstranten durch Olpe. © Lorena Klein

Unter dem Motto WOLL (Wertschätzung, Offenheit, Lebensfreude, Liebe) soll der CSD in Olpe deshalb dazu animieren, sich für noch weniger Ausgrenzung und noch mehr Offenheit für die LSBTQIA+ Community einzusetzen.

Unterstützung von allen Seiten

Die Demonstration endete nach einer Weile auf dem geschmückten Olper Marktplatz, wo Lars Dietz, Vorsitzender des CSD-Vereins, die Bühne betrat. Mit einigen Zahlen und Fakten zur LSBTQIA+ Community verdeutlichte er zum einen die positiven Entwicklungen der letzten Jahre und zum anderen die noch immer bestehenden Tabus und Probleme. Letzterem möchte der CSD-Verein aktiv entgegenwirken und bietet Menschen in Bezug auf Themen wie sexuelle Orientierung, Coming Out und Mobbing Hilfe an.

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In Olpe fand der erste CSD statt.

Danach hatte Landrat Theo Melcher, der auch die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen hatte, das Wort: Er lobte die große Mühe und das Engagement, das hinter der Veranstaltung steht. Dass der CSD jetzt auch erstmals in Olpe stattfindet, sehe er als „ein Bekenntnis zu unserer Region“, in der die Demonstranten ihre Heimat sähen und in der sie ihre Sexualität offen ausleben möchten. Er gab ihnen mit: „Leben Sie, wie Sie wollen und lieben Sie, wen Sie wollen.“

Schrill, bunt und ausgelassen

Weitere unterstützende Redebeiträge wurden von Lea Klein und Nathalie Gierse von „Fridays for Future Olpe“ und Juliane Fuchs von „Olpe gegen Rechts“ gehalten.

Für den Rest des Nachmittags sorgte der Verein Kulturschock aus Köln für ein unterhaltsames Programm. In schrillen Outfits sangen und performten die Darsteller eine Vielzahl von stimmungsvollen Liedern und sorgten für gute Laune auf dem ganzen Marktplatz.

Info

Die Abkürzung LSBTQIA+ steht für lesbische, schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche, queere, inter- und asexuelle Personen sowie für alle weiteren Personen, die sich der Gemeinschaft zugehörig fühlen, sich aber keiner der beschriebenen Kategorien zuordnen können oder möchten.

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