Freiwillige Feuerwehr Olpe auf gutem Weg in die Zukunft

Jahreshauptversammlung


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Auch Beförderungen standen bei der Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr Olpe auf der Tagesordnung. von Sigrid Mynar
Auch Beförderungen standen bei der Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr Olpe auf der Tagesordnung. © Sigrid Mynar

Olpe. Eine durchweg positive Bilanz hat Wehrführer Christian Hengstebeck am Freitag, 10. Januar, bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Olpe gezogen. Insgesamt konnte er sechs Neuzugänge in der Aktiven Wehr, der Jugend- und Kinderfeuerwehr sowie in der Unterstützungsabteilung vermelden. „Somit gibt es derzeit keinen Anlass zur Sorge.“ Allerdings werde fortlaufend personelle Unterstützung gebraucht, denn die Anforderungen würden immer größer, so der Wehrführer.


Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 288 Alarmierungen für die 119 Mitglieder der Aktiven Wehr, wobei es mehrheitlich um Technische Hilfeleistungen (121) und Einsätze der Notfallhelfer (34) ging. Bei den 22 Brandmeldungen handelte es sich um einen Großbrand, die Mehrzahl (16) waren Kleinbrände. Damit entsprächen die Einsatzzahlen in etwa denen des Vorjahrs.
Zwei Einsätze bleiben in Erinnerung
Zwei Einsätze stachen 2019 besonders hervor: Das Sturmtief Eberhard am 10. März, das abgedeckte Dächer und umgestürzte Bäume zur Folge hatte, und der tragische Großeinsatz von Rettungskräften am 24. Juli auf dem Biggesee um den vermissten und später tot aufgefundenen Mönch (LokalPlus berichtete).
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Freiwillige Feuerwehr Olpe auf gutem Weg in die Zukunft
Der Wehrführer hob hervor, dass im laufenden Jahr erstmals die Abnahme der „Kinderflamme“ für die Jüngsten bevorstünde, und bezeichnete die Dienstbeteiligung von 24 Kindern als nach wie vor beispiellos.

Hengsteck: „Der wertvollste Rohstoff für die Feuerwehren sind die Mädchen und Jungen der Kinder- (25) und Jugendfeuerwehr (41).“ Deren zahlreiche Aktivitäten, die federführend von Martin Lauer und Tanja Stachelscheid betreut wurden, trug Stadt-Jugendfeuerwehrwart Florian Schröder vor.
Landesmeisterschaften ein Erfolg
Stolzes Highlight der Olper Wehr sei das Ausrichten der Landesmeisterschaften der Feuerwehren am 15. Juni. Der Aufwand aller Einheiten und Helfer sei von Offiziellen und Gästen mit großem Lob gewürdigt worden.

Gleiches Lob gebühre den Damen und Herren vom Musikzug unter Leitung von Stabführer Andreas Reuber sowie den Jugendorchestern unter Leitung von Emil Bosch. Herausragend sei der Erfolg des Jugendblasorchesters „Junge Harmonie“, das beim Bundeswertungsspiel 2019 auf Platz zwei gelandet sei.
Dank an Oberveischede
Bei der Sicherstellung des Brandschutzes im östlichen Stadtgebiet würde es ohne die Löschgruppe Oberveischede erhebliche Probleme geben, betonte Hengstebeck. Hier hielte man ein funktionales Gebäude, aktuelle Technik, aber vor allem eine gut ausgebildete Truppe vor.

Seinen Dank richtete er an Einheitsführer Matthias Springmann. Auch Sabine Remberg (Kinderfeuerwehrwartin), die sich für die Löschknirpse engagiert, dankte er. Pressesprecher der FFW sind jetzt Martin Lauer und Oliver Zeppenfeld, die die langjährige Tätigkeit von Torsten Kaufmann übernehmen.

Hengstebeck begrüßte die Ehrengäste, unter ihnen die Altbürgermeister Wilma Ohly und Horst Müller.

Der stellvertretende Leiter der Olper Wehr, Dirk Meiworm, der an diesem Abend erneut zum Einheitsführer des Messzugs Kreis Olpe ernannt wurde, berichtete über die Fort- und Weiterbildungen im vergangenen Jahr.
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Kreisbrandmeister Christhof Lütticke ließ in seinen Grußworten das vergangene Jahr Revue passieren. Er betonte, dass Feuerwehrleute auf der ganzen Welt mit hohem persönlichen Einsatz dasselbe Ziel verfolgten und dankte der Olper Wehr.
Stolzer Bürgermeister
Bürgermeister Peter Weber machte aus seinem Stolz auf die Olper Wehrleute keinen Hehl. Exemplarisch nannte der die Messfeier am 24. November im Feuerwehrhaus: Hier habe es um 11.22 Uhr eine Alarmierung zu einem Kellerbrand gegeben, der den Gottesdienstbesuchern den unaufgeregten und effizienten Einsatz vor Augen geführt habe. Zudem habe der Einsatz – fast drehbuchreif – das Motto: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ gespiegelt.

2019 habe man erneut die Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung für die Errichtung einer hauptamtlichen Wache erhalten, mit der Auflage, halbjährlich oder jährlich das Erreichen festgelegter Schutzziele nachzuweisen.
Hohe Investitionen
Neben der Personalsituation - auch der des Nachwuchses - erfordere dies die geräte- und fahrzeugtechnische Ausstattung auf neuestem Stand, die hohe Investitionen erfordere. Die Bereitstellung der notwendigen Haushaltsmittel sei aber in der Politik ohne jegliche Diskussion erfolgt, „ein Zeichen hoher Wertschätzung für die Freiwillige Feuerwehr“.

Seine Gratulation ging an die Wettkampfgruppen, die sich mit zwei Teams für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert haben.
Kritik am Feuerwehrverband
Deutliche und kritische Worte fand Weber für die Haltung des Deutschen Feuerwehrverbandes, die den Rücktritt des Präsidiumsmitglieds Hartmut Ziebst zur Folge hatte. Inhaltlich könne er sich kein Urteil erlauben, aber er habe Ziebst als vernünftigen und anständigen Menschen kennengelernt. „Und wenn der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes die Gefahr einer rechten Unterwanderung in ostdeutschen Landesverbänden sieht, dann ist es seine Pflicht, darauf hinzuweisen“. Der Applaus und die „Bravo“-Rufe, die Weber für seine Worte erntete, sprachen Bände.

Umrahmt von Musikstücken des Musikzugs fanden im Rahmen der JHV zahlreiche Neuaufnahmen, Beförderungen, Übernahmen, Ehrungen und Ernennungen von Funktionsträgern statt.
Ehrungen:
Für 65 Jahre Mitgliedschaft in der Wehr wurden Klaus Hohmann, Bertold Ploenes, Josef Stupperich und Adolf Weiskirch geehrt. Weitere Ehrungen:
  • 60 Jahre: Bernhard Hengstebeck, Josef Merten und Anton Halbe
  • 55 Jahre: Hans Hacke
  • 50 Jahre: Reinhard Reperich, Michael Ohm und Gerhard Reuber
  • 45 Jahre: Burkhard Wigger
  • 40 Jahre: Heiner Junge, Georg Hengstebeck, Thomas Hengstebeck und Wolfgang Wigger
Die aktiven Jubilare mit 25-, 35- und 50-jähriger Tätigkeit werden in einer Feierstunde im Rathaus geehrt.
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