Siedenstein ohne Internet und Telefon – Telekom sagt: Störung behoben

Siedenstein. Siedenstein ist zwar „nur“ ein kleines 20-Einwohner-Örtchen im Bieketal unterhalb von Rhode, aber auch dort wollen die Menschen natürlich Telefon und Internet haben. Doch genau damit hakt es – und zwar schon seit Donnerstag, 14. Oktober.

„Da ist wohl bei Möllendick bei Tiefbauarbeiten ein Glasfaserkabel der Telekom gekappt worden“, berichtet Daniel Ohm. Der Siedensteiner ist, wie die anderen Dorfbewohner auch, seitdem ohne Telefon und Internet. Normalerweise könnte man aufs Smartphone ausweichen, um telefonisch erreichbar zu sein, Mails abzurufen oder im Netz zu surfen.

Nicht so in Siedenstein, denn dort gibt es im D1-Mobilfunknetz einen weißen Fleck. „Wir haben hier keinen Handyempfang und sind kommunikationstechnisch sozusagen Dritte Welt“, klagt Ohm. Deshalb ärgert es ihn besonders, dass das Festnetz seit mehr als fünf Tagen nicht funktioniert. „Viele hier bei uns sind beruflich auf Telefon und Internet angewiesen! Da wir hier auch kein Handynetz haben, sind wir wirklich von der Außenwelt ausgeschlossen“, klagt Ohm.

Er kann nicht verstehen, dass die Reparatur des beschädigten Kabels sich so lange hinzieht. „Laut meiner Nachfrage bei der Telekom handelt es sich um ein Riesenproblem und wird vor dem 28. Oktober nicht behoben“, berichtet Ohm. Er hält das für ein „absolutes No go“.

LokalPlus hat bei der Pressestelle der Telekom nachgefragt, warum es mit der Reparatur nicht vorangeht. Die Antwort von Pressesprecher Frank Domagala: „Im Rahmen von Tiefbauarbeiten wurde durch Dritte ein Glasfaserkabel der Deutschen Telekom beschädigt. Die Störung konnte bereits am 14. Oktober behoben werden. Weitere Störungen liegen uns nicht vor.“

Laut Telekom ist die Störung also schon am Tag der Beschädigung wieder behoben worden. Nachvollziehbar ist das nicht, denn Daniel Ohm hat auch am Dienstagnachmittag, 19. Oktober, immer noch kein Telefon und Internet. Die Auskunft der Pressestelle kann Ohm nicht ernst nehmen: „Am 15. Oktober habe ich noch mit der Telekom telefoniert und da hieß es, dass noch keiner da war und das auch noch dauern wird.“

Vielleicht ist Siedenstein so klein, dass die Telekom-Techniker den Schaden wegen der wenigen Anschlüsse nur mit nachrangiger Priorität bearbeiten? Daniel Ohm will diie Größe nicht zählen lassen: „Wir sind schließlich alles zahlende Kunden und haben ein Recht, dass die Störung schnellstmöglich beseitigt wird. Und ohne Festnetz und Handyempfang stellt sich der Siedensteiner die Frage: „Was passiert bei einem medizinischen Notfall? Da geht es um Menschenleben!“