Bei der Firma Koch in Wenden gibt es jetzt eine „Betontankstelle“

Frischen Beton in kleinen Mengen abholen


  • Wenden, 05.05.2021
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Olaf und Melanie Koch an der neuen Beton2go-Maschine der Firma Koch in Wenden. von Wolfgang Schneider
Olaf und Melanie Koch an der neuen Beton2go-Maschine der Firma Koch in Wenden. © Wolfgang Schneider

Wenden. Eine „Betontankstelle“ gibt es seit neuestem an der Hauptstraße in Wenden. Olaf Koch, Geschäftsführer der Firma Gustav Koch Straßen- und Tiefbau, hat das Betonwerk im Miniformat auf dem Firmengelände an der Hauptstraße installieren lassen. Die Maschine der Marke „Beton2go“ liefert in kürzester Zeit fertigen Beton auf Knopfdruck. Zielgruppe sind andere Tiefbauer, Garten- und Landschaftsbauer sowie Privatleute, die kleinere Betonmengen benötigen.


Viele Hausbesitzer kennen das: Man will ein Fundament für eine Mauer oder eine Gartenhütte herstellen oder Randsteine setzen. Den benötigten Beton vom nächsten Betonwerk liefern zu lassen, lohnt sich wegen der geringen Menge meist nicht. Also muss man selbst ran. Dann gilt es eine Mischmaschine zu organisieren, Zement und Kies im Baumarkt zu besorgen, Wassereimer zu schleppen und den Beton in möglichst gleichbleibender Qualität zu mischen.

Mit „Beton2go“ geht das einfacher: Anhänger ans Auto, nach Wenden fahren, die benötigte Menge Beton vor Ort bezahlen und dann mit der frischen Ware nach Hause fahren. Gleiches gilt natürlich für Gala-Bauer, die Beton in kleineren Mengen fast täglich brauchen. Der Vorteil der Anlage in Wenden ist vor allem die genaue Mengendosierung.

Direkt neben der Tankstelle gibt es jetzt in Wenden die Betontankstelle. von Wolfgang Schneider
Direkt neben der Tankstelle gibt es jetzt in Wenden die Betontankstelle. © Wolfgang Schneider

Hier geht es nicht nur nach Kubikmetern, sondern bestellt werden kann in 250-Liter-Schritten. Dadurch läuft niemand Gefahr, dass Beton übrig bleibt. Und gegenüber dem Mischen von Hand spart man das Säubern von Maschine und Behältern sowie die Frage, was man mit eventuell zu viel gekauften Zement und Kies anfangen soll.

Die Maschine ist montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr und samstags von 7 bis 12 Uhr in Betrieb. Sie benötigt keine Warmlaufzeit und braucht für einen halben Kubikmeter Beton gerade mal zweieinhalb Minuten. „Sie kann 16 verschiedene Rezepte mischen, je nach Körnung und Festigkeitsklasse“, erzählt Olaf Koch. Die Kunden können sich im Büro melden und dort ihre Karten kaufen.

Olaf Koch präsentiert die Chipkarten-Box mit den verschiedenen Karten entsprechend gewünschten Menge und Rezeptur. von Wolfgang Schneider
Olaf Koch präsentiert die Chipkarten-Box mit den verschiedenen Karten entsprechend gewünschten Menge und Rezeptur. © Wolfgang Schneider

Es gibt welche für 0,25, 0,5, 0,75 und 1 Kubikmeter. Die Karte wird – ähnlich wie in einer Waschanlage – in den Automat gesteckt und eingezogen. Dann legt „Beton2go“ los und wenig später landet der gewünschte Beton per Transportband auf dem Anhänger oder der Lkw-Pritsche.

„Ich hatte schon länger an der Anschaffung einer solchen Maschine überlegt und mir 2019 auf der Baumaschinenmesse Bauma verschiedene Hersteller angeschaut. Entschieden habe ich mich dann am Ende für Beton2go von der Firma Massfeller aus dem Westerwald. Die betreiben selbst Großmischanlagen und wissen, was die Kunden wollen“, berichtet Olaf Koch. Anfang Januar 2021 fand ein Ortstermin statt – und dann stand fest: „Beton2go“ kommt nach Wenden. Innerhalb von einem Tag bauten Fachleute des Herstellers Ende April die Anlage auf. „Da saß jeder Handgriff“, erzählt Koch.

Karte rein und schon wird gemischt. Melanie Koch an der neuen Beton2go-Maschine der Firma Koch in Wenden. von Wolfgang Schneider
Karte rein und schon wird gemischt. Melanie Koch an der neuen Beton2go-Maschine der Firma Koch in Wenden. © Wolfgang Schneider

Das Betonwerk im Miniformat wird die Firma auch rege selbst nutzen. „Wir benötigen etwa 800 bis 1.000 Kubikmeter im Jahr. Durch die Anlage werden wir viel flexibler. Dann brauchen wir nicht mehr zum Betonwerk zu fahren, sondern können morgens mit dem Lkw den Beton direkt mit zur Baustelle nehmen“, freut sich der Geschäftsführer, der 250.000 Euro für die Neuanschaffung investiert hat.

Die Firma Gustav Koch hat somit im 101. Jahr ihres Bestehens eine technische Innovation, die es in dieser Form im Kreis Olpe nach Wissen des Geschäftsführers noch nicht gibt. Olaf Koch freut sich schon auf den Sommer. Dann erhält das Unternehmen, das von der Familie Koch in dritter Generation geführt wird und 30 Mitarbeiter hat, personelle Verstärkung in Form von gleich vier Auszubildenden. „So viele haben wir noch nie in einem Jahr gehabt. Die lernen hier alles von der Pike auf, was ein Straßenbauer können muss“, sagt Koch.

Kontakt

Gustav Koch Straßen- und Tiefbau

Hauptstraße 6

57482 Wenden

Telefon 02762/5015

E-Mail: info@gk-wenden.de


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