Euronics XXL Corte setzt auf Online-Shop und Verkauf per Telefon

LokalPlus blickt hinter verschlossene Türen – im Elektrofachmarkt


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Eine Angestellte macht Online-Bestellungen bei Euronics XXL Corte in Attendorn versandfertig. von Nils Dinkel
Eine Angestellte macht Online-Bestellungen bei Euronics XXL Corte in Attendorn versandfertig. © Nils Dinkel

Attendorn. Bei Euronics XXL Corte in Attendorn hat man sich im Lockdown neu erfunden. Statt täglich hunderte Kunden an der Kasse abzufertigen und ebenso viele zu beraten, bieten die Mitarbeiter eines der größten Elektronikmärkte im Kreis Olpe digitale Beratung sowie einen Abhol- und Lieferservice an. Der Servicebereich ist gewohnt für Kunden geöffnet.


Gespenstisch sieht es im Inneren des Einzelhandelsgeschäftes aus: Die sonst so auffällige Fernsehabteilung bleibt in dieser Zeit dunkel. Und ein Ende ist vorerst nicht in Sicht. Am Mittwochabend, 10. Februar, wurde bekannt, dass der Lockdown über den 15. Februar hinausgehen wird.

Für Besucher hat Euronics XXL Corte seit Mitte Dezember geschlossen. Doch die Arbeit geht weiter. von Nils Dinkel
Für Besucher hat Euronics XXL Corte seit Mitte Dezember geschlossen. Doch die Arbeit geht weiter. © Nils Dinkel

„Ich hatte natürlich etwas gehofft, dass wir endlich wieder öffnen dürfen. Wir arrangieren uns zwar bestmöglich mit der Situation, freuen uns aber, wenn bald alles wieder normal wird“, so Geschäftsführer Thomas Corte.

Bei Euronics XXL Corte hat sich das Geschäft ins Internet sowie auf das Telefon verlagert. Etwa die Hälfte der 25 Mitarbeiter befinden sich in Kurzarbeit. Wichtig ist Corte, dass aus jeder Fachabteilung zu den gewohnten Zeiten jemand im Haus ist. „Wir möchten unseren Kunden auch im seit Mitte Dezember bestehenden Lockdown bestmögliche Beratung anbieten.“

Onlineshop erlebt Boom 

Das werde auch durchaus angenommen, wobei man jedoch die Verkaufszahlen nicht mit dem regulären Geschäft vergleichen könne. „Es ist umständlicher. Aber wir wollen nicht klagen. Andere sind nicht so gut aufgestellt. Ich habe einen starken Kooperationspartner an meiner Seite“, so Thomas Corte. Alle im Geschäft erhältlichen Artikel seien samt Live-Warenstand auf der Internetseite gelistet.

Im Hintergrund werden tagtäglich zahlreiche Kundenbestellungen gepackt und für den Versand vorbereitet. Dieser erfolgt teilweise durch einen externen Dienstleister und teilweise mit dem firmeneigenen Lkw samt Personal. Diese Auslieferungen seien auch schon vor Corona stark gefragt gewesen.

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Hier können Kunden ihre Bestellung bezahlen und abholen.

Telefonische oder Online-Bestellungen können vor Ort abgeholt und bezahlt werden. Dies Ausgabe erfolgt auf der Rückseite des 1.300 Quadratmeter großen Marktes. Zum Geschäft haben Kunden allerdings keinen Zugang. „Wir machen alles, als wäre der Kunde hier. Nur eben mit einer digitalen Schnittstelle“, erzählt Thomas Corte.

Auszubildenden wird nicht langweilig

Seinen Auszubildenden möchte Thomas Corte trotz der aktuellen Situation möglichst viele Inhalte übermitteln. „Klar, der persönliche Kontakt und die persönliche Beratung können wir ihnen derzeit nicht vermitteln. Dafür bekommen sie wesentlich mehr Einblicke in die digitale Beratung sowie die Kaufabwicklung im Internet."

Marvin Reifenberg ist Auszubildender in der Telekommunikationsabteilung des Elektrofachmarkts und mittlerweile im zweiten Lehrjahr. Er sieht sich auf einem guten Stand. Einmal wöchentlich hat er Berufsschulunterricht. Dieser findet ebenfalls im Netz statt.

Geschäftsführer Thomas Corte möchte im Lockdown nicht meckern. Trotzdem hofft er, dass er bald wieder wie gewohnt öffnen darf. von Nils Dinkel
Geschäftsführer Thomas Corte möchte im Lockdown nicht meckern. Trotzdem hofft er, dass er bald wieder wie gewohnt öffnen darf. © Nils Dinkel

„Per Videokonferenz. Manche Lehrer verteilen Aufgaben, die wir eigenständig fertigstellen und hinterher besprechen. Wenn zwischenzeitlich Fragen aufkommen, geht man in den Call. Andere Lehrer ziehen zwei Stunden lang Distanzunterricht durch“, so der Azubi. Verglichen mit dem Präsenzunterricht sei es derzeit umständlicher. „Andere sehen es ähnlich. Aber es scheint zu funktionieren“, so Geschäftsführer Thomas Corte.

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