Bürgerversammlung zur Volksbank-Schließung in Schönholthausen

Plätze für den Vorstand blieben leer


  • Finnentrop, 09.02.2019
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Die Schließung der Volksbank-Filiale in Schönholthausen war Thema der Bürgerversammlung am Freitag, 8. Februar. von Volksbank Bigge-Lenne
Die Schließung der Volksbank-Filiale in Schönholthausen war Thema der Bürgerversammlung am Freitag, 8. Februar. © Volksbank Bigge-Lenne

Schönholthausen. Ende 2017 wurde die Volksbank-Filiale in Schönholthausen geschlossen. Doch die Schließung schmerzt noch immer. Ganz besonders Helmut Beule kann sich mit dem Ist-Zustand nicht anfreunden. Bis zur Fusionierung der Volksbank Schönholthausen mit der Volksbank Grevenbrück im Jahre 2006 war er der langjährige Leiter dieses örtlichen Bankinstitutes. Daher hatte er die Bevölkerung und den Bankenvorstand am Freitag, 8. Februar, zu einer Bürgerversammlung in die Schützenhalle geladen. Die Schönholthauser kamen. Der Volksbank-Vorstand nicht.


Mit der Schließung vor gut einem Jahr ging eine rund 135-jährige Geschichte zu Ende. Gegründet worden war die Volksbank im Jahr 1882. 2007 feierte sie ihr 125-jähriges Jubiläum, damals aber schon als Teil der Volksbank Grevenbrück. Bis dahin galt sie als die kleinste Genossenschaftsbank in Westfalen. 2013 erfolgte die Fusion mit der Volksbank Bigge-Lenne.
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„Wir waren eine starke Bank in Schönholthausen. Man ist bei der Schließung mit uns nicht fair und vernünftig umgegangen“, davon ist Beule fest überzeugt. Man habe immer gut gewirtschaftet und sei nah am zufriedenen Kunden gewesen. „Man kann doch nicht für Online-Banking eine Filiale schließen“, empörte er sich.
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Daher hatte er mit seinen Mitstreitern einen Fragenkatalog erstellt, welchen er mit dem Vorstand diskutieren wollte. Den Vorstand hatte er mehrfach per Brief, zuletzt sogar per Einschreiben, angeschrieben und eingeladen. „Doch die beantworten unsere Briefe nicht mehr. Warum?“ fragt sich Helmut Beule. Weiter treibt ihn um, warum kein Selbstbedienungsbereich in Schönholthausen entstanden ist und wem genau die Immobilie gehört. „Mit der Zerstörung des Innenraums der Filiale haben sie einfach Fakten geschaffen.“

Mit der Schließung wurde die Volksbankfiliale in Fretter umgebaut. Bankdienstleistungen für Mitglieder und Kunden aus Fretter und Schönholthausen sind ab diesem Zeitpunkt gebündelt im Nachbarort möglich. „Warum hat man nicht die Filiale in Schönholthausen als Versorgungszentrum für das Frettertal genommen?“ so Beule.
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Außerdem sei bei der Fusion mit der Volksbank Grevenbrück vereinbart worden, die Mitgliederversammlung alle zwei Jahre in Schönholthausen zu machen. „Damit wollten wir den Kontakt halten und Informationen aus erster Hand bekommen.“ Doch nur einmal sei eine Mitgliederversammlung in Schönholthausen abgehalten worden. Nach der Fusion der Volksbank Grevenbrück mit der Volksbank Bigge-Lenne sei dieses nicht mehr erfolgt. „Dabei hätte die neue Bank diese Verpflichtung mit übernehmen müssen“, ist sich Beule sicher.

Da aber weder Vertreter der Volksbank anwesend waren noch die rund 60 erschienenen Bürger weitere Fragen an Helmut Beule stellten, endete die Versammlung nach gut 90 Minuten. „Wir werden diesen Fragenkatalog dem Vorstand schriftlich oder persönlich vorlegen“, versprach Beule.
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