Großraum- und Schwertransporte von der Straße auf die Schiene verlagern

„Branche fährt Infrastruktur kaputt“


 von Symbol Grafik: Sophia Poggel
© Symbol Grafik: Sophia Poggel

Kreis Olpe. Zum Bericht über die Befürchtungen der IHK Siegen, die Novelle der Straßenverkehrsordnung könne gravierende Folgen für Schwertransport haben, hat uns ein Leserbrief von LP-Leser Christian Miß aus Lüdenscheid erreicht. Er schreibt:


„Die IHK Siegen, hier insbesondere der Geschäftsführer, tut sich in dieser Thematik schon länger sehr schwer. Leider propagiert sie diese einseitige Sicht der Dinge auch immer wieder und geht damit meiner Meinung nach dem Gejaule der Branche ziemlich auf den Leim.
Örtliche Behörden kennen sich aus
Die Antragsteller könnten, wenn sie wollten, schon längst ihre Anträge bei den Behörden stellen, bei denen der Transport startet oder bei denen der Transport endet. Nur das macht Sinn, denn die Behörden kennen sich örtlich aus und könnten sofort auf z.B. Baustellen reagieren.

Wenn man allerdings lieber z.B. im Kreis Siegen-Wittgenstein, der Stadt Bochum oder dem Kreis Mettmann seinen Antrag stellt, dann ist das doch nicht sinnvoll. Außer gegebenenfalls für die Tasche des Antragstellers. Außerdem klingt unterschwellig mit, dass die dann zuständigen „kleine Behörden“ nicht in der Lage wären, die Anträge zu bearbeiten. Sie tun es bereits jetzt und haben größtenteils hervorragendes Fachpersonal.
Nirgendwo sind Straßen maroder
Nirgends in Europa wird so viel Schwergut auf der Straße transportiert wie hier. Nirgends sind die Straßen maroder als hier. Wie wäre es mit einer Verlagerung der Großraum- und Schwertransporte auf die Schiene oder auf das Binnenschiff?

Es gibt genügend Anträge aus dem Großraum Siegen zu den Nordhäfen, obwohl das Ladegut auf der Schiene transportiert werden könnte bzw. müsste, weil am Start- und Zielort ein Gleisanschluss vorhanden ist. Warum? Vielleicht, weil die Beziehungen zu den zuständigen Behörden so gut sind und man Probleme „pragmatisch“ löst. Und weil man sein Geld damit verdient, dass die Lkw auf der Straße rollen.
Auf Kosten der Steuerzahler
Ich kenne keine Branche, die ihre eigene Infrastruktur teilweise so schamlos kaputt fährt. Auf Kosten des Steuerzahlers. Fazit: Die Hersteller müssen sich Gedanken machen, wie sie ihre Produkte transportiert bekommen. Und zwar nicht auf der Straße. Nichts Anderes macht Sinn!“
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