Industrie im Kreis Olpe brummt - Umsatz wieder auf Vorkrisenniveau

Bilanz für Januar bis April


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Gerade im Kreis Olpe „brummt“ es inzwischen wieder. Die Umsatzentwicklung in der heimischen Industrie stellt sich positiv dar. von IHK Siegen
Gerade im Kreis Olpe „brummt“ es inzwischen wieder. Die Umsatzentwicklung in der heimischen Industrie stellt sich positiv dar. © IHK Siegen

Kreis Olpe/Siegen. Von Januar bis April haben die Industrieunternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein 4,9 Milliarden Euro umgesetzt. Damit stieg der Umsatz des verarbeitenden Gewerbes gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11,6 Prozent.


„Bei etlichen heimischen Industrieunternehmen brummt es wieder. Weite Teile des verarbeitenden Gewerbes zeigen sich erstaunlich gut von der Corona-Krise erholt. Der Auftragseingang ist überwiegend sehr erfreulich und umsatzseitig ist das Vorkrisenniveau wieder erreicht. Aber: Aufgrund von stark steigenden Energie- und Rohstoffpreisen, hohen Vormaterialkosten und Lieferengpässen ist der Aufschwung äußerst fragil. Viele trauen dem Braten nicht richtig“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener die aktuellen Umsatzzahlen des Statistischen Landesamtes.

Zuwachs doppelt so groß wie im Landesschnitt

Erfreulich sei, dass die Umsatzentwicklungen in allen für unsere Region bedeutsamen Industriezweigen über den Vorjahreswerten liegen - und das zum Teil deutlich. Dies zeige sich insbesondere bei den Herstellern von Metallerzeugnissen (unter anderem Automobilzulieferer), die ein Plus von 14,5 Prozent erwirtschafteten. Aber auch die Metallerzeuger und -bearbeiter (+13,7 %) sowie der heimische Maschinenbau (+ 8 %) lägen derzeit „gut im Rennen“. Der Umsatzzuwachs der heimischen Industrie ist derzeit doppelt so hoch wie in der gesamten NRW-Industrie, die „lediglich“ auf ein Plus von 5,6 Prozent kommt.

IHK-Konjunkturexperte Stephan Häger: „Vor allem das Inlandsgeschäft unserer Unternehmen läuft bestens. Der Umsatzzuwachs beträgt hier satte 14,7 Prozent. Das Auslandsgeschäft stottert demgegenüber noch leicht, doch auch hier wird ein Plus von 7,3 Prozent erzielt. Diese Zahlen geben reichlich Anlass zu Mut und Optimismus, wenngleich steigende Umsätze noch keine Auskunft über die Ertragsentwicklung liefern.“

Unternehmen im Kreis Olpe deutlich im Aufwind

Zwischen den beiden Kreisen des IHK-Bezirkes ist der Unterschied weiterhin deutlich. Die Unternehmen im Kreis Olpe steigerten von Januar bis April ihre Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 20,3 Prozent. Demgegenüber verzeichnete die Industrie in Siegen-Wittgenstein einen Zuwachs von 5,6 Prozent. Klaus Gräbener: „Die Industrie aus dem Kreis Olpe legte ein beachtliches erstes Quartal hin. Hier brummt es wirklich deutlich vernehmbar.“ Aber nicht nur im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, sondern auch zur Vor-Corona-Zeit konnten die Olper Industrieunternehmen die Ergebnisse steigern (+111,2 Mio. € bzw. +5,4 %).

Dagegen verbuchten die Unternehmen aus Siegen-Wittgenstein zwar bessere Zahlen als im Vorjahr, vom Vorkrisenniveau sind sie aber noch ein Stück weit entfernt.

Beschäftigung weiter unter Vorjahresniveau

Die Spuren der Corona-Pandemie sind auf dem regionalen Arbeitsmarkt weiterhin deutlich sichtbar. In den Industrieunternehmen mit 50 und mehr Mitarbeitern waren im April 53.802 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 1.772 bzw. 3,2 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Stephan Häger: „Trotz des merklichen Erholungskurses der heimischen Industrie nimmt der Beschäftigungsmotor in beiden Kreisen noch nicht richtig Fahrt auf. Das zeigt: Wir sind noch nicht über den Berg.“

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