Können hiesige Krankenhäuser das Attendorner Babypensum abfangen?

Nach Bekanntgabe der Schließung


  • Kreis Olpe, 23.09.2021
  • Wirtschaft
  • Von Nils Dinkel
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Für die KHS als Träger der Krankenhäuser in Altenhundem und Olpe kam die Meldung überraschend, dass die Helios Klinik die Gynäkologie und die Geburtenstation schließen will. von Nils Dinkel
Für die KHS als Träger der Krankenhäuser in Altenhundem und Olpe kam die Meldung überraschend, dass die Helios Klinik die Gynäkologie und die Geburtenstation schließen will. © Nils Dinkel

Kreis Olpe. Die sich anbahnende Schließung der Geburtenstation und der Gynäkologie an der Helios Klinik in Attendorn (LokalPlus berichtete) hat für eine große Überraschung gesorgt – auch bei der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen (KHS), die die zwei weiteren Krankenhäuser im Kreis Olpe betreibt. Derzeit prüft der Träger, inwieweit man das Angebot der Hansestadt in Altenhundem und Olpe abfangen könnte.


Auch für die Hospitalgesellschaft war die Meldung überraschend gekommen, so Sarah Victoria Scholz-Klapp als Referentin für Unternehmenskommunikation bei der KHS. Nähere Hintergründe seien auch ihnen nicht bekannt.

Erst am Donnerstagmorgen, 23. September, sei die Helios-Geschäftsführung überhaupt mit der Thematik auf KHS-Geschäftsführer Dr. Gereon Blum zugegangen. In Attendorn erblicken jährlich rund 500 Babys das Licht der Welt.

„Ob wir das alles auffangen können, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Wir werden jetzt erst einmal gemeinsam mit unseren Mitarbeitern diese für uns neue Situation bewerten und dann mögliche Entscheidungen treffen“, so Scholz-Klapp.

Fachkräftemangel auch Thema bei KHS

Seit Jahren gebe es in allen Kliniken Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Fachkräften. „Trotz des Einsatzes auch von Honorarkräften gelingt es leider nicht immer, zeitnah freie Stellen zu besetzen“, betont die KHS-Pressereferentin.

Sollten Mitarbeiter der Geburtsstation oder der Gynäkologie die Helios Klinik in Attendorn verlassen müssen, stehe die Katholische Hospitalgesellschaft dem Gedanken, Personal zu übernehmen, offen gegenüber.

Mit der Problematik, Fachkräfte zu gewinnen, sieht die KHS die Krankenhäuser im ländlichen Raum jedoch nicht dem Todesstoß ausgesetzt. Die Hospitalgesellschaft hält Krankenhäuser für zukunftsfähig. „Es geht hier schließlich um die Sicherstellung der Daseinsvorsorge, da steht im übrigen auch das Land mit seinem neuen Krankenhausplan in der Verantwortung“, so Scholz-Klapp.

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