Sparkasse ALK konzentriert Geschäftsstellennetz an vier Standorten

Ausbau von SB-Points / Reaktion auf Kundenverhalten


  • Kreis Olpe, 08.07.2021
  • Wirtschaft
  • Von Kerstin Sauer
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„Ich nehme und gebe Bares“: Vorstandsvorsitzender Heinz-Jörg Reichmann (r.) und Kollege Bernd Schablowski sind sich sicher: Geldautomaten werden immer weniger genutzt werden, das Online-Banking hingegen nimmt zu. von Kerstin Sauer
„Ich nehme und gebe Bares“: Vorstandsvorsitzender Heinz-Jörg Reichmann (r.) und Kollege Bernd Schablowski sind sich sicher: Geldautomaten werden immer weniger genutzt werden, das Online-Banking hingegen nimmt zu. © Kerstin Sauer

Lennestadt/Kirchhundem/Attendorn. Veränderungen in der Welt der Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem (ALK): Ab dem 1. Oktober wird das Geschäftsstellennetz an vier zentralen Standorten gebündelt, außerdem werden die Standorte Elspe, Ennest, Welschen Ennest und Meggen zu vollständigen SB-Points umgewandelt, Oberhundem sogar ganz geschlossen.


Das haben die Vorstandsmitglieder Heinz-Jörg Reichmann und Bernd Schablowski am Donnerstag, 8. Juli, während einer Pressekonferenz in den Räumlichkeiten der Sparkasse in Altenhundem bekanntgegeben. Grund für die „Anpassung der Geschäftsstellen-Struktur“, so Vorstandsvorsitzender Reichmann, sei das Nutzungsverhalten der Kunden, das sich in den „vergangenen zwei Jahren so dramatisch verändert hat wie in den 25 Jahren zuvor nicht. Cash ist nicht mehr King“, so Reichmann.

Online-Banking von zu Hause aus

Soll heißen: Immer weniger Kunden nutzen den persönlichen Kontakt in der Geschäftsstelle vor Ort, immer mehr erledigen ihre Bankgeschäfte online von zu Hause aus. Waren das 2018 noch 56 Prozent, so ist der Anteil zwei Jahre später auf 76 Prozent gestiegen. Gleichzeitig, so führte Reichmann aus, haben sich die Werte der mobilen Online-Nutzung im selben Zeitraum mehr als verdoppelt, und zwar von 10 auf 26 Prozent.

Rechnungen, so Reichmann weiter, „werden heute in einem nie dagewesenen Maß via Smartphone, Bank- oder Kreditkarte bezahlt.“ Nur noch 41 Prozent aller Zahlungen im Einzelhandel würden einer Studie zufolge bar getätigt.

Nachhaltigkeit im Blick

Vorstandsmitglied Bernd Schablowski weiß, warum das Online-Banking immer beliebter wird: „Es ist schlank, schnell und sicher, außerdem einfach im Handling.“ Ein weiterer Vorteil: Für Kontoauszüge verbraucht die Sparkasse derzeit jährlich rund zwei Tonnen Papier. Um immer mehr Nachhaltigkeit zu verankern sollen die Prozesse mit der Zeit immer mehr angepasst werden.

Eine Entwicklung, die die Sparkasse dazu zwinge, das Geschäftsstellennetz anzupassen. „Kleinere Geschäftsstellen verlieren immer mehr an Bedeutung“, weiß Heinz-Jörg Reichmann.

Innerhalb von 15 Minuten erreichbar

Daher bündelt die Sparkasse ALK zum 1. Oktober ihre Beratungsangebote an den zentralen und zentrumsnahen Standorten in Attendorn, Altenhundem, Grevenbrück und als Tandem im Wechsel Kirchhundem und Würdinghausen. Jede dieser Geschäftsstellen, so hat die Sparkasse geprüft, sei von jedem Standort im Geschäftsgebiet innerhalb von 15 Minuten erreichbar.

Personell sollen diese Zentren gestärkt und in Altenhundem und Grevenbrück zusätzliche Beratungsplätze geschaffen werden.

SB-Points an vier weiteren Standorten

Im gleichen Zuge werden die Standorte, in denen aufgrund der Corona-Maßnahmen zuletzt kein Beratungstag mehr angeboten wurde – Elspe, Ennest und Welschen Ennest - , zu vollständigen SB-Points umgewandelt, ebenso die Geschäftsstelle in Meggen. Dort und in Ennest wird es einen Ein- und Auszahlungs- sowie Überweisungsautomaten geben.

Weitere Veränderungen auf einen Blick:

  • Die Geldautomaten-Standorte in Elspe, Welschen Ennest und Saalhausen werden gemeinsam mit der Volksbank Bigge-Lenne betrieben.
  • Weiter gemeinsame Standorte sind in Neu-Listernohl, Schwalbenohl, Helden, Bilstein, Maumke, Oedingen und Heinsberg.
  • Der Standort Oberhundem wird geschlossen. Heinz-Jörg Reichmann rechnet den Grund vor: „Wirtschaftlich rechnet sich ein Bankautomat ab 40.000 Transaktionen pro Jahr. In Oberhundem lag die Zahl für beide Banken zusammen bei 9.200 Posten. Das ist gar nicht mehr darstellbar.“

Sämtliche SB-Points der Sparkasse ALK, so betonten Reichmann und Schablowski unisono, werden jährlich auf den Prüfstand gestellt.

„Keine Personalkosten-Sparmaßnahme“

Alle 180 Mitarbeiter werden künftig an den personenbesetzten Standorten eingesetzt. „Die Veränderungen sind keine Personalkosten-Sparmaßnahmen, sondern eine Reaktion auf das Kundenverhalten“, hob Vorstandsvorsitzender Reichmann hervor.

Mit den Neuerungen, so betonten sie, ziehe sich die Sparkasse ALK nicht aus der Fläche zurück: „Wir bleiben vor Ort. Die Nähe zu unseren Beratungsangeboten ist nach wie vor da.“

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