Umsätze rückläufig – heimischer Einzelhandel sucht digitale Wege aus der Corona-Krise

Umfrage der IHK Siegen


Topnews
 von IHK Siegen
© IHK Siegen

Kreis Olpe/Siegen. „Zwar sind die Ladenlokale wieder geöffnet und eine vermeintliche Normalität hält Einzug, jedoch spüren die Inhaber die Corona-Nachwirkungen noch deutlich. Der heimische Einzelhandel reagierte schnell auf den Shutdown und sucht derzeit auch nach digitalen Wegen, um für seine Kunden noch besser erreichbar zu sein. Hierzu gibt es keine wirkliche Alternative.“


So kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener die Ergebnisse einer IHK-Erhebung, an der sich 137 Händler aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe beteiligt haben. Gefragt nach den direkt spürbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den eigenen Betrieb, gaben die Befragten am häufigsten eine „rückläufige Kundennachfrage“ an. Es folgten die Themen „Fehlende Waren und Dienstleistungen“ sowie „Logistische Engpässe“.
Händler erwarten Umsatzeinbußen
Die rückläufige Nachfrage wirkt sich direkt auf den Umsatz der Betriebe aus. Jedes fünfte der antwortenden Unternehmen kalkuliert mittlerweile mit einem Umsatzrückgang im laufenden Jahr von bis zu 10 Prozent, weitere 30 Prozent rechnen mit einem Rückgang um bis zu 25 Prozent und knapper jeder fünfte hält sogar eine Reduktion um bis zu 50 Prozent für wahrscheinlich. Dass der gesamte Jahresumsatz 2020 um über die Hälfte einbricht, vermutet jedes achte Unternehmen.

58 Prozent der Betriebe verneinten die Frage, ob sie befürchten, ihr Geschäft aufgrund der Umsatzrückgänge schließen zu müssen. 31 Prozent konnten das zum Umfragezeitpunkt noch nicht abschätzen.
Jammern hilft nicht weiter
IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener: „Die Ergebnisse verdeutlichen, in welch schwierigem Fahrwasser sich der heimische Handel bewegt. Doch Jammern hilft nicht weiter. Je schneller die Unternehmen sich den elektronischen Medien zuwenden, desto besser werden sie durch die Krise kommen.“

Die Ergebnisse unterstreichen, dass viele Einzelhändler weiterhin mit den Auswirkungen von COVID-19 zu kämpfen haben. Sie verdeutlichen aber auch, dass der Handel die erzwungene räumliche Distanz mittlerweile als Chance begreift. Ganz offenbar hat das Abstandsgebot dazu geführt, die Nutzung digitaler Techniken im Geschäftsalltag voranzutreiben.
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