Brandschutz nicht gesichert - jetzt muss Löschwasserbehälter gebaut werden

Stadt und Wasserverband Neger erzielen keine Einigung


  • Olpe, 01.04.2022
  • Politik
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Symbolfoto. © Pixabay.com

Olpe/Neger. Wenn es brennt, muss möglichst schnell möglichst viel Wasser her. Im Normalfall entnimmt die Feuerwehr ihr Löschwasser aus dem Wassernetz. Wo eine stabile Löschwasserversorgung nicht gewährleistet ist, müssen andere Lösungen her. Zum Beispiel im Negertal. Dort wurde die Löschwasserversorgung viele Jahre durch einen ehemaligen Trinkwasserbehälter des Wasserbeschaffungsverbandes Neger sichergestellt.


Doch vor zwei Jahren hat der Verband den Vertrag mit der Stadt fristlos gekündigt. Seitdem versucht die Stadt, einen neuen Nutzungsvertrag mit dem Wasserverband abzuschließen – ohne Erfolg. Deshalb muss die Stadt jetzt für 70.000 Euro einen unterirdischen Löschwasserbehälter bauen.

Unterschiedliche Meinungen

Im Ausschuss Umwelt, Planen, Bauen wurde das Thema am Donnerstagabend, 31. März, intensiv diskutiert. Schließlich geht es um ein sprichwörtlich „heißes Eisen“ – den Brandschutz in den Neger-Dörfern. Während Grüne, UCW und FDP fanden, man müsse weiter mit dem Wasserbeschaffungsverband reden und die Tür nicht zuschlagen, sprachen sich CDU und SPD dafür aus, einen Schlussstrich zu ziehen und auf Kosten der Stadt einen neuen Löschwasserbehälter zu bauen.

An dieser Stelle in Unterneger soll der neue unterirdische Löschwasserbehälter gebaut werden. von Stadt Olpe
An dieser Stelle in Unterneger soll der neue unterirdische Löschwasserbehälter gebaut werden. © Stadt Olpe

So argumentierte auch Bürgermeister Peter Weber: „Ich rate dringend, diesen Beschluss zu fassen. Wir reden hier nicht über irgendein Projekt, wir reden über Löschwasser. Wir müssen die Versorgung schnellstmöglich sicherstellen. Das ist unsere Aufgabe als Stadt.“ Ein anderes Problem machte Arne Bubenheim (Bauordnungs- und Planungsamt) deutlich: „Wir dürfen bei Neubauvorhaben keine Baugenehmigungen erteilen, weil die Löschwasserversorgung nicht gesichert ist.“

„Erschreckend und absurd“

Thomas Stupperich (Tiefbauamt) erinnerte an die Bemühungen, eine Lösung zu finden und einen neuen Vertrag auszuhandeln: „Wir haben wirklich viel versucht, aber es war nichts möglich. Dieser Wasserbeschaffungsverband ist der einzige im Stadtgebiet, der ein Problem damit hat.“

CDU-Fraktionschef Carsten Sieg schob dem Vorstand des Wasserbeschaffungsverbandes den schwarzen Peter zu: „Durch die Kündigung gibt der Verband ein Stück Brandschutz auf. Das ist ein Stück weit erschreckend und absurd.“ Am Ende stimmte der Ausschuss mit elf Ja-Stimmen (CDU, SPD) gegen sechs Nein-Stimmen (Grüne, UCW, FDP) für den Neubau eines unterirdischen Löschwasserbehälters in Unterneger.

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