Dämpfer für Krankenhaus-Neubau in Olpe: 55-Millionen-Projekt gestoppt
Fehlende Förderung des Landes
- Olpe, 20.12.2024
- Politik , Gesundheit & Medizin

Olpe. Herber Dämpfer für die Baupläne am Olper St. Martinus-Hospital: Der 55-Millionen-Euro-Neubau zur Martinstraße hin, für den die eigentlichen Bauarbeiten in Kürze beginnen sollten, wird vorerst nicht realisiert. Grund: Das Land NRW hat die von der Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO), die Träger der Klinik ist, beantragten Fördermittel nicht bewilligt.

Die GFO hatte für das St. Martinus-Hospital in Olpe große Pläne. Schon seit 2020 wird ein umfangreicher Anbau geplant. Nach dem Eintritt des Krankenhauses in die GFO wurden die Planungen nochmals überarbeitet und im Juli 2024 der Öffentlichkeit vorgestellt (LP berichtete). Da waren schon umfangreiche Vorarbeiten erledigt. Viele Abteilungen mussten intern umziehen, die ehemalige Caféteria wurde umgebaut, die Krankenhauskapelle entweiht und geschlossen, der schwergewichtige MRT zog um.


Aufgrund ausbleibender Förderung durch das Land und unsicherer Rahmenbedingungen legt die GFO das Projekt jedoch bis auf Weiteres auf Eis. Im Juli hatte die GFO bei der Vorstellung der Neubaupläne betont. sie erhalte keine Fördermittel und wolle das Millionen-Vorhaben kreditfinanziert alleine stemmen.


Offenbar hatte die Klinik aber auf Landeszuschüsse zur Umsetzung des Krankenhausplans gehofft. Diese fließen zwar an einige Krankenhäuser, doch das St.-Martinus-Hospital geht leer aus. Das ruft SPD-MdL Christin-Marie Stamm (Olpe) auf den Plan.

„Der Baustopp bedeutet einen weiteren Rückschlag für die Krankenhausversorgung in Südwestfalen“, nimmt Stamm Stellung. „Nach dem Wegfall wichtiger Versorgungsleistungen, beispielsweise in Lennestadt, muss dringend in die Zukunft des Standortes Olpe investiert werden. Doch die mangelnde Förderung durch das Land sorgt erneut für tiefe Verunsicherung.“

CDU-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat den Krankenhäusern mindestens 2,5 Milliarden Euro an Unterstützung zur Umsetzung seiner Krankenhausreform zugesagt. Bisher wurden weniger als 20 Prozent davon bewilligt.
„Olpe droht völlig leer auszugehen“, kritisiert Christin-Marie Stamm. „Das St. Martinus-Hospital ist der wichtigste Gesundheitsdienstleister im Kreis und muss dringend gestärkt werden!“ Ziel solle sein, dass 2025 weitergebaut werden kann.
