Defekte Meldeanlage: 1.200 Franziskus-Schüler lernen von zu Hause

Olpe. An der St.-Franziskus-Schule in Olpe sind Schüler und Lehrer seit Dienstag, 7. März, ausnahmsweise wieder auf komplett digitalen Unterricht umgestiegen. Grund war jedoch nicht der Schneefall der vergangenen Tage oder die Infektionslage, sondern ein lautes Piepen. Die Meldeanlage ist defekt. Diese garantiert eine schnelle Informationsverbreitung im Notfall.

Gegen Ende der dritten Stunde, um etwa 11.15 Uhr, ertönte am Dienstag zuerst ein ungewöhnliches Rauschen aus der Lautsprecheranlage an der St.-Franziskus-Schule. „Dieses Rauschen hat sich dann zu einem lauten, wiederkehrenden Ton entwickelt“, beschreibt Manuel Cordes, Lehrer für Mathe und Physik und Koordinator für Öffentlichkeitsarbeit.

Dabei habe das laute Geräusch jedoch keinem programmierten Ton der Alarmanlage geähnelt, sondern sei merkwürdig verändert gewesen. Es schallte durch alle Flure und Klassenzimmer.

Auch Schüler und Kollegen hätten schnell bemerkt, dass der Ton anders war als im üblichen Alarmfall, schildert Manuel Cordes seine Beobachtungen. Deswegen sei die Atmosphäre auch relativ ruhig gewesen. Keine Panik, sondern eher Irritation. Aufgrund der Störung seien auch keine weiteren Durchsagen möglich gewesen. Deswegen gingen Lehrer in die Klassenzimmer, um Schüler und Kollegen zu informieren und räumten nach und nach das Gebäude.

Nach wenigen Minuten dann die Bestätigung: Es herrscht keine akute Gefahr. Schuld ist ein technischer Defekt, den auch die Anlage anzeigte. Und trotzdem: „Der Ton war sehr unangenehm und kaum auszuhalten. Normaler Unterricht war da nicht möglich“, betont Manuel Cordes. Für die Schüler endet der Unterricht an diesem Tag.

Nach etwa einer Dreiviertelstunde sei die Anlage dann von der Energieversorgung gekappt worden. Die zuständige Elektrofirma inspizierte das System am Nachmittag und stellte fest: Ein Bauteil ist defekt. Dieses hat die Firma jedoch nicht auf Lager. Es muss beim Hersteller bestellt werden.

Trotz der wieder eingekehrten Ruhe in der St.-Franziskus-Schule steckt hinter einer nicht funktionierenden Meldeanlage ein ernsteres Problem: „An einem normalen Schulmorgen haben wir rund 1.200 Schüler im Haus. Die Lautsprecheranlage dient unter anderem zur Alarmierung und Informierung der gesamten Schulgemeinde im Notfall“, erklärt Manuel Cordes. Solange diese Sicherheit nicht gewährleistet ist, schließt die Schule erst einmal ihre Pforten für den Präsenzbetrieb.

Seit Mittwoch nehmen die Schüler am digitalen Unterricht teil. Der spontane Übergang habe gut funktioniert, so Cordes. Schon davor, aber auch nach der Pandemie nutze man weiterhin digitale Plattformen für den Unterricht. „Es zahlt sich aus, dass wir ein gutes System haben und auch die Schüler noch in Übung sind.“

Während des Home-Schoolings arbeitet die Schule daran, ein alternatives Meldesystem aufzubauen, und Personen entsprechend einzuweisen. Dabei habe man sich zur Beratung an die Feuerwehr in Olpe gewandt, berichtet Manuel Cordes. Wann die Reparatur mithilfe des Ersatzteils erfolgen kann, sei derzeit noch nicht absehbar. „Wir stecken zur Zeit viel Energie in die Alternative, damit wir den Schulbetrieb verantwortungsvoll fortführen können“, so Cordes.

In einem kleinen Teil des Gebäudes sei dies schon gelungen: Hier werden morgen bereits Klausuren in der Oberstufe nachgeholt. Der Lehrer ist zuversichtlich, dass das Projekt bis zum Wochenende abgeschlossen ist und der Schulbetrieb ab Montag wieder in Präsenz stattfinden kann. Ein Update gibt es am Sonntag, 12. März, um 18 Uhr auf der Homepage der St.-Franziskus-Schule.