Ein Jahr in Down Under - Oberveischede trifft Australien

Britta und Norbert Sangermann unterwegs


  • Olpe, 23.05.2023
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  • Von Claudia Wichtmann
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Britta und Norbert Sangermann sind ein Jahr durch Australien gereist. von Privat
Britta und Norbert Sangermann sind ein Jahr durch Australien gereist. © Privat

Oberveischede. Sie sind wieder da. Britta und Norbert Sangermann sind ein Jahr lang durch Australien gereist und mit Auto und Caravan ein Mal um den ganzen Kontinent gefahren. Im Gespräch mit LokalPlus erzählen sie von einer beeindruckenden Landschaft, Menschen mit Herz, unvergesslichen Erlebnissen und Kröten im Klo.


Britta und Norbert haben Freundschaften mit Australiern und Reisenden geknüpft, die kleinen Orte und großen Metropolen des Landes besucht, Känguruwaisen im Arm gehalten, mit Seehunden geschnorchelt, sind mit Walhaien geschwommen und in Begleitung von Delfinen Kayak gefahren.

Auf die Frage, was die beiden am meisten beeindruckt habe, fehlt erst einmal die Antwort. „Das können wir gar nicht so genau sagen, weil wir einfach so viel Großartiges erleben durften.“

Und dann sprudeln doch die Antworten aus ihnen heraus, manchmal sogar gleichzeitig. Als Erstes fällt ihnen die Freundlichkeit der Australier ein, die immer entspannt seien, ihre Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft.

Vielseitige Landschaft

Und dann natürlich diese Landschaft und ihre Diversität - Alpen, Wüste, Strand und Wald, die Riffe im Meer … Australien bietet viel. Zum Beispiel über 100 Kilometer lange und teilweise 100 Meter breite befahrbare Sandstrände. Doch Vorsicht! Wer schneller als 80 Sachen mit seinem Fahrzeug am Strand entlang heizt, wird geblitzt, erzählen die beiden schmunzelnd.

In Südwestaustralien sind sie durch Wälder mit 60 bis 70 Meter hohen Bäumen gewandert. Teilweise dienen diese als „Fire Lookouts“, ein Aussichtspunkt, um Überblick über mögliche Feuer im Waldgebiet zu erhalten. Sie sind mit Kletterbügeln aus Stahl versehen und für jeden frei zugänglich. „Die Australier lassen da einfach ihre Kinder drauf klettern, ohne Sicherung, aber mit Flip Flops“, staunt Britta.

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Die Reiseroute von Britta und Norbert rund um Australien.

Auch die unendliche Weite Australiens hat Britta und Norbert tief beeindruckt, es ist 22 Mal so groß wie Deutschland. 1.500 Kilometer liegen teilweise zwischen zwei größeren Orten, alle 200 Kilometer mal eine Tankstation. Scheinbar endlose Strecken sind sie gefahren und wurden dabei manchmal von Road Trains überholt – Lkw-Züge mit bis zu vier Anhängern und mehr als 60 Meter Länge.

Weiter als Deutschland

Digital und medizinisch sei Australien, das erst 1901 gegründet wurde, weiter als Deutschland, erzählt Norbert. Funklöcher sind in Australien seltener als im Sauerland, bürokratische Dinge können online erledigt und selbst eine Kerze in der Kirche könne mit dem Handy bezahlt werden.

„In fast jedem Ort gibt es ein medizinisches Zentrum, man erhält sofort einen Termin und im Outback fahren die Ärzte mit mobilen Praxen“, erzählt er weiter.

Der sportbegeisterten Britta fiel auf: „Die Australier sind sehr aktiv. Es gibt zum Beispiel kostenfreie gemeinsame Sportstunden im Park und andere Veranstaltungen, die sehr gut besucht werden, sogar wenn es regnet.“

Kröte im Klo

Wie ist es mit den „gruseligen“ Tieren, die es in Australien geben soll? Spinnen, Schlangen, Skorpione, Frösche – alle angeblich giftig? „Vor den Krokodilen muss man natürlich Respekt haben, gerade bei Wasserdurchfahrten, die Schlangen nehmen eher Reißaus und die Spinnen bleiben üblicherweise wo sie sind. Aber so viele gefährliche Tiere haben wir auch gar nicht gesehen“, erzählen Britta und Norbert.

Im tropischen Norden müsse man auf Toiletten allerdings etwas aufpassen. Denn hier halten sich gerne Frösche auf. Wo Frösche sind, sind auch Schlangen, auf deren Speisekarte sie stehen. Britta ist mal eine Kröte unter der WC-Brille begegnet. Doch darüber kann sie nur lachen. Das gehört in Australien eben dazu.

Bei so viel Komfort, Lässigkeit und schönen Erlebnissen – haben die beiden während ihrer langen Reise durch Australien nicht mal mit dem Gedanken gespielt, auszuwandern? „Nein“, sagt Britta bestimmt. „Das schönste Land kann unsere Freunde und unsere Familie in der Heimat nicht ersetzen.“

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