Erneuerung des Agatha-Gelübdes in Olpe

Jahrhundertelange Tradition


Die Agatha-Statue vor der St. Martinus-Kirche. von privat
Die Agatha-Statue vor der St. Martinus-Kirche. © privat

Olpe. Nach uraltem Brauch begeht Olpe am Sonntag, 5. Februar, das Fest der heiligen Agatha. Im Rahmen des Hochamts legen Bürgermeister Peter Weber und die Stadtverordneten gemeinsam das Gelübde in der St. Martinus-Kirche ab, das seit 1665 jährlich erneuert wird.


Ab 18 Uhr hält Dompastor Matthias Klauke die Festpredigt. Im Anschluss zieht die Prozession aus. Sie führt von der St. Martinus-Kirche zur Segensstation Am Markt und von dort weiter über die Frankfurter Straße, Agatha- und Winterbergstraße zur Segensstation am Haus Löser. Dann geht es über die Franziskanerstraße, Kölner Straße und Frankfurter Straße zurück zur Kirche.

Traditionsgemäß ist der Prozessionsweg festlich beleuchtet. Anlieger werden gebeten, ihre Häuser feierlich zu schmücken. Darüber hinaus geht die Bitte an die Inhaber von Gaststätten und Geschäften, in ihren Schaufenstern auf helles Licht und bunte Reklame zu verzichten und störenden Lärm in den Lokalen während der Prozession zu vermeiden.

Bürgermeister Peter Weber: „Seit nunmehr 358 Jahren ist die Erneuerung des Agatha-Gelübdes ein wichtiger Bestandteil des Olper Brauchtums und für mich ist es in jedem Jahr ein ganz besonderes Ereignis, gemeinsam mit den Ratsmitgliedern diese Tradition zu begehen.“

Patronin gegen Feuergefahr

In einem eigens in der St. Martinus-Kirche aufgestellten Opferstock haben Bürger die Möglichkeit, ein Agatha-Opfer zu entrichten. Bis einschließlich Sonntag, 12. Februar, liegen dort entsprechende Spendentüten bereit, es kann aber ebenso ein mit „Agatha-Spende“ gekennzeichneter Briefumschlag verwendet werden.

Segensaltar am Haus Marx um 1935 von Quelle: Stadtarchiv der Kreisstadt Olpe
Segensaltar am Haus Marx um 1935 © Quelle: Stadtarchiv der Kreisstadt Olpe

Die Verehrung der heiligen Agatha als Patronin gegen Feuergefahr blickt in Olpe auf eine lange Tradition zurück. Mehrfach wurde die Stadt im Mittelalter von verheerenden Bränden heimgesucht. Aus Angst vor weiteren Feuern wandten sich die Olper Bürger an die Schutzpatronin und gelobten zu fasten, Almosen zu geben und jedes Jahr eine Lichtprozession abzuhalten.

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