Gefäßchirurgie ist ein echter Glücksfall für das Olper Krankenhaus

Abteilung besteht 50 Jahre


Gruppenbild mit dem aktuellen Geschäftsführer Dr. Gereon Blum (2.v.l.): Dr. Hans Joachim Meyer, Dr. Anand Esapathi, Franz-Jörg Rentemeister und Dr. Everard Braganza (v.l.). von GFO Kliniken Südwestfalen
Gruppenbild mit dem aktuellen Geschäftsführer Dr. Gereon Blum (2.v.l.): Dr. Hans Joachim Meyer, Dr. Anand Esapathi, Franz-Jörg Rentemeister und Dr. Everard Braganza (v.l.). © GFO Kliniken Südwestfalen

Olpe. Sie geraten beinahe ins Schwärmen, wenn Sie von den „alten Zeiten“ reden. Die früheren Leiter und Chefärzte der Gefäßchirurgie im St. Martinus-Hospital Olpe, Dr. Hans Joachim Meyer und Dr. Everard Braganza, haben sich jetzt in Olpe mit dem aktuellen Chefarzt Dr. Anand Esapathi und Franz-Jörg Rentemeister getroffen, als damaliger Geschäftsführer der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen der „Spiritus Rector“ hinter dem Start der Gefäßchirurgie vor 50 Jahren.


„Wir hatten eine gute Zeit, wir hatten ein sehr gutes Miteinander“, sagt Dr. Hans Joachim Meyer, der der erste Leiter der Gefäßchirurgie im St. Martinus-Hospital Olpe, Standort der GFO Kliniken Südwestfalen, war. Meyer wurde 1974 Leiter der Gefäßchirurgie, die damals noch kein eigenständiger Bereich in der Chirurgischen Klinik war. Er erinnert sich an die Anfänge: „Die Röntgentechnik im Krankenhaus konnte anfangs die Anforderung der Gefäßchirurgie nicht erfüllen.“

Teures Röntgengerät angeschafft

Daher wandte er sich, gemeinsam mit dem Chefarzt der Inneren Medizin, Dr. Hans Werner Scheja, an Franz-Jörg Rentemeister, der schnell für Abhilfe sorgte: „Wir haben dann ein teures Gerät von Siemens angeschafft“, erinnert sich der frühere Geschäftsführer. Rentemeister bewies auch eine gehörige Portion Mut, als er eine Gefäßchirurgie einrichtete, ohne dass es die notwendigen Strukturen in der Radiologie und nur eine kleine Intensivstation gab.

1992 übernahm Dr. Everard Braganza die Verantwortung für die Gefäßchirurgie und wurde 2000 Chefarzt der dann eigenen gefäßchirurgischen Abteilung in der Chirurgischen Klinik des St. Martinus-Hospitals Olpe. Nachdem bereits unter der Leitung von Dr. Meyer die laparoskopische Chirurgie („Knopflochchirurgie“) in Olpe eingeführt und stetig weiterentwickelt wurde, baute Dr. Braganza die minimalinvasiven Methoden immer weiter aus.

2003 erstmals zertifiziert

Unter seiner Ägide wurde dann auch das Gefäßzentrum, in dem u.a. Gefäßchirurgie, Innere Medizin und Radiologie Hand in Hand arbeiten, 2003 zum ersten Mal zertifiziert und 2006 als sechstes Zentrum bundesweit rezertifiziert.

Dr. Braganzas Nachfolge trat 2018 Dr. Anand Esapathi an, der zuvor Oberarzt im St. Martinus-Hospital war. „Für mich war klar, dass Dr. Esapathi der richtige Nachfolger als Chefarzt sein würde“; ist Dr. Braganza auch heute noch voll des Lobes. „Durch die exzellente Vorarbeit ist die Abteilung fast ein Selbstläufer. Ich musste nur die Saat, die meine Vorgänger ausgebracht haben, begießen und aufkeimen lassen“; gibt Dr. Esapathi das Lob bescheiden zurück.

Weiterer Versorgungsbereich

Den Status Quo fassen die früheren und heutigen Verantwortlichen so zusammen: „Die Gefäßchirurgie ist ein echter Glücksfall für das Krankenhaus. Es gibt nicht viele Krankenhäuser mit einer so gut funktionierenden Gefäßchirurgie.“

Das hat auch das NRW-Gesundheitsministerium in der aktuellen Krankenhausplanung erkannt. Denn dem St. Martinus-Hospital wurde, neben weiteren gefäßchirurgischen Leistungen, auch die Versorgung von Bauchaortenaneurysmen zugesprochen – ein Zeichen der großen Expertise und Qualität in der Olper Gefäßchirurgie.

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