Kichern im Kinosaal: Ralph Caspers hält besondere Lesestunde in Olpe
Zugunsten des Deutschen Kinderhospizvereins
- Olpe, 27.08.2024
- Verschiedenes
- Von Jana Beckerund Lorena Klein
Olpe. Ein lauter, lachender und unruhiger Kinosaal ist normalerweise unerwünscht. Am Montagnachmittag, 26. August, war genau das aber erlaubt – aus gutem Grund. Denn Ralph Caspers hat im Cineplex Olpe zugunsten des Deutschen Kinderhospizvereins (DKHV) aus seinen Kinderbüchern vorgelesen. Im Anschluss an die Lesung hat LokalPlus mit ihm gesprochen.
Ralph Caspers ist Moderator, Autor, Drehbuchautor, Schauspieler. Und er ist bekannt – besonders bei Kindern. Denn ihnen erklärt er schon seit mehr als zwei Jahrzehnten die Welt, zum Beispiel in den Sendungen „Wissen macht Ah!“ oder „Sendung mit der Maus“.
Er schreibt aber auch erfolgreiche Kinderbücher, in denen er alltägliche Situationen mit Fantasie verbindet und so besondere Geschichten erzählt. Kein Wunder also, dass für die Lesung am Montag, 26. August, der Kinosaal im Cineplex Olpe vollbesetzt war.
Während er aus seinen Büchern vorlas, liefen auf der Leinwand kurze Videos, die zeigten, wie die Illustrationen für seine Geschichten entstehen. Oder Ralph Caspers zeigte Fotos, auf denen er sich passend zu seinen Geschichten verkleidet hatte.
Zähneputz-Marathon, Langhaar-Maschine… das ist nur eine kleine Auswahl seiner Wortneuschöpfungen. Woher die außergewöhnlichen Ideen kommen? Das werde Ralph oft gefragt. „Ich sage ja immer, dass das Leben die Geschichten schreibt“, erklärte er seiner Zuhörerschaft.
Aber auch sonst schaffte er es, mit seinem charakteristischen Humor, dem besonderen Erzählstil und dem Einsatz seiner unverkennbaren Stimme den Kinosaal zum Lachen und zum Mitmachen zu bringen – sowohl die kleinen als auch die großen Gäste. Zwischen den Geschichten gab es kurze Fragerunden oder Gymnastik-Übungen, und als der Autor feststellte, dass ein Kind eingeschlafen war, freute er sich – denn das habe er zuvor noch nie geschafft.
Nach der Lesung signierte Ralph Caspers noch zahlreiche Bücher, die mit der Unterstützung der Buchhandlung „Dreimann“ in Olpe im Foyer des Kinos verkauft wurden.
Der Deutsche Kinderhospizverein unterstützt junge Menschen mit lebensverkürzenden Erkrankungen und deren Familien seit der Gründung 1990. Ralph Caspers ist seit 2009 Pate des DKHV und hat die Lesung im Cineplex Olpe zugunsten des Vereins gehalten. Die Tickets für die Veranstaltung waren kostenlos, es wurde um Spenden für den DKHV gebeten.
Gut 200 Karten hätten sich die Zuhörer vorher gesichert, freute sich Miriam Hubmayer, Referentin Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising beim DKHV Olpe. Während der Veranstaltung im Olper Kino kam dann eine Spendensumme von 1.279,51 Euro zusammen.
Die Idee zur Lesung hätten ihre Kollegin Melanie Bähr und Ralph gemeinsam bei einem Kaffee entwickelt, so Hubmayer. Und schließlich sagten auch die Olper Buchhandlung Dreimann und das Cineplex-Kino ihre Unterstützung für die Veranstaltung zu.
Vier Fragen von LokalPlus an Ralph Caspers:
Du erklärst Kindern im Fernsehen vor allem Wissenschaft. Was ist denn schwieriger: Kindern Wissenschaft zu erklären oder ihnen gute Geschichten zu erzählen?
Man muss immer eine Geschichte erzählen! Fernsehen ist auch in erster Linie Unterhaltung – und wenn es langweilig ist, dann würde keiner zuhören.
Welche Geschichten kommen bei deinen jungen Zuhörern immer besonders gut an?
Furzgeschichten sind eigentlich immer gut. Habe ich heute gar nicht vorgelesen – aber zieht bei mir auch immer!
Eine Figur aus deinen Büchern ist Lumpi, der Hund. Den kennt man auch von „Wissen macht Ah!“. Gibt es in deinem Leben auch einen realen Lumpi?
Ich habe einen eigenen Hund. Und als ich klein war – ich hatte keine Großeltern – hatten wir eine ältere Dame bei uns im Haus: Frau Kern, und wir nannten sie immer Omi Kern, weil sie sozusagen unsere Oma war. Und die hatte einen Dackel, der hieß Lumpi. Als es dann darum ging, wie der Dackel bei „Wissen macht Ah!“ heißen soll, war es dann klar, dass er Lumpi heißen sollte.
Auch der Deutschen Kinderhospizverein hat eine junge Zielgruppe. Wieso hast du dich damals dazu entschlossen, den Verein als Botschafter zu unterstützen?
Weil die meisten Leute nichts damit zu tun haben wollen: mit allem, was von Tod und Krankheit handelt. Aber viele gucken gerne zu, wenn ich was mache. Und ich dachte, es wäre einfach sinnvoll, wenn mehr Leute wissen, dass es das gibt. Entweder weil man selbst jemanden in der Familie hat, der Unterstützung gebrauchen kann. Oder vielleicht das Gefühl hat, man möchte anderen Leuten helfen. Dann ist es gut, wenn man weiß, dass es solche Vereine gibt, die auf die Mitarbeit von Freiwilligen oder Spenden angewiesen sind. Ohne das würde es gar nicht funktionieren.