Lebensfreude statt Mitleid: Hospiz-Gast Marius erzählt seine Geschichte

Buchpremiere mit zahlreichen Gästen und prominenter Unterstützung


  • Olpe, 18.11.2024
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  • Von Catriona Rath
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Buchpremiere von Balthasar-Gast Marius Ebel in Olpe: Marius Ebel und Liedermacher Björn Nonnweiler (vorne, von links), Schauspieler Christoph Maria Herbst, Rebecca Kranz (stellv. Einrichtungsleitung Kinder- und Jugendhospiz Balthasar) und Roland Penz (Einrichtungsleitung Balthasar) (hinten, von links). von Catriona Rath
Buchpremiere von Balthasar-Gast Marius Ebel in Olpe: Marius Ebel und Liedermacher Björn Nonnweiler (vorne, von links), Schauspieler Christoph Maria Herbst, Rebecca Kranz (stellv. Einrichtungsleitung Kinder- und Jugendhospiz Balthasar) und Roland Penz (Einrichtungsleitung Balthasar) (hinten, von links). © Catriona Rath

Olpe. Mut, Freude am Leben und Humor, aber auch nachdenklich machende Momente, untermalt mit Musik, haben am Samstagabend, 16. November, die Buchpremiere von Marius Ebel in der Kreisverwaltung Olpe geprägt. Der Gast des Kinder- und Jugendhospizes Balthasar stellte dort seine Autobiographie „Mitleid? Nein danke! Meine Geschichte: Ein Leben mit Freude trotz unheilbarer Krankheit“ vor. Zusammen mit Schauspieler Christoph Maria Herbst und dem Hagener Liedermacher Björn Nonnweiler schenkte er rund 200 Zuhörern einen besonderen Abend.


Man konnte förmlich spüren, mit welcher Begeisterung und Liebe die Organisatoren und Freunde von Marius hinter ihm und seiner Autobiographie stehen. Wie stolz nicht nur seine Familie, seine Eltern, die an diesem besonderen Abend in der ersten Reihe mit ihrem Sohn mitfieberten, sind.

Mit seiner sympathischen, authentischen und witzigen Art begeisterte Marius das Publikum von Anfang an. Im Alter von drei Jahren wurde bei ihm die unheilbare Erkrankung Duchenne Muskeldystrophie diagnostiziert. Offen und ehrlich berichtet er in seinem Buch über seine Angst vor Rollstühlen, medizinische Eingriffe und Momente des Glücks.

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Von links: Marius Ebel, Rebecca Kranz (stellv. Einrichtungsleitung Kinder- und Jugendhospiz Balthasar) und Björn Nonnweiler (Liedermacher aus Hagen).

Prominente Unterstützung bekam Marius durch Schauspieler Christoph Maria Herbst, langjähriger Pate des Kinder- und Jugendhospiz Balthasar, wo sich die beiden kennenlernten. „Ich habe ein Vorwort geschrieben, welches eigentlich keins ist. Getreu nach dem Motto „Lieber ein Vorwort als ein Nachspiel“, begann Christoph Maria Herbst und hatte schon die ersten Lacher gewiss. „Es ist ein sehr kurzes Vorwort, denn Star dieses Abends bin nicht ich – sondern Marius.“

Herbst berichtete von seinen anfänglichen Schwierigkeiten seiner Schauspielkarriere und zog Parallelen zu Marius. „Auf gewisse Weise erinnerst du, Marius, mich an mich. Auch du strebst danach, dich auszudrücken, kreativ zu sein und der Welt etwas zu schenken.“

„Auf gewisse Weise erinnerst du, Marius, mich an mich. Auch du strebst danach, dich auszudrücken, kreativ zu sein und der Welt etwas zu schenken.”
— Christoph Maria Herbst, Schauspieler und Balthasar-Pate

Er bedankte sich dafür, dass Marius diesen Kraftakt auf sich genommen habe und damit anderen Menschen Mut mache. Er verglich Marius mit Hape Kerkelings Kunstfigur Horst Schlämmer. „Ihr beide kommt aus Grevenbroich und was habt ihr noch gemeinsam? Richtig, ihr füllt im Jahr 2024 riesige Hallen.“

Ein besonderes Geschenk machte dem musikbegeisterten Marius der Hagener Liedermacher Björn Nonnweiler, der extra ein Lied für Marius komponiert hatte und an diesem Abend das erste Mal, zur Überraschung aller, präsentierte.

Großes Interesse an der Veranstaltung

Die gemeinsame Benefizveranstaltung des Kinder- und Jugendhospiz Balthasar und der VHS Olpe war schon kurz nach der Veröffentlichung des Termins ausgebucht. So groß war das Interesse der Öffentlichkeit, dass in die Räumlichkeiten der Kreisverwaltung gewechselt werden musste.

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Marius Ebel mit seinen Eltern bei der Buchpremiere seiner Autobiographie in Olpe (von links): Elke, Marius und Peter Ebel.

„Dass wir hier heute deine Autobiographie in den Händen halten, ist ein Beispiel dafür, dass du deinen eigenen Weg gehst, dass du dich nicht entmutigen lässt.“ Mit diesen Worten leitete die stellvertretende Einrichtungsleitung des Kinder- und Jugendhospiz Balthasar, Rebecca Kranz, die die Buchpremiere moderierte, den Abend ein.

Einrichtungsleitung Roland Penz beschrieb seine erste Begegnung im Hospiz mit Marius: „,Ätsch! Ich habe was, was du nicht hast‘ – das war das erste, was mir auf seinem Rollstuhl direkt auffiel. Ich dachte, was eine ,coole Sau‘. Trotz einer unheilbaren Krankheit, wo wir Anwesenden froh sein können, dass wir sie nicht haben, zeugt das von Humor und einer Lebensfreude, die ansteckend ist.“

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