Nach Messerstecherei in Olpe: 19-Jähriger vor Gericht

Anklage wegen versuchten Totschlags


  • Olpe, 26.01.2023
  • Verschiedenes , Blaulicht
  • Von Kerstin Sauer
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Das Landgericht in Siegen. von Nils Dinkel
Das Landgericht in Siegen. © Nils Dinkel

Olpe/Siegen. Wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung muss sich seit Donnerstag, 26. Januar, ein 19-jähriger Olper vor dem Landgericht in Siegen verantworten. Ihm wird vorgeworfen, am Rande des Olper Schützenfestes zwei Männer mit dem Messer angegriffen zu haben – einer von ihnen wurde dabei lebensgefährlich verletzt.


Zum Prozessauftakt verlas Staatsanwalt Rainer Hoppmann die Anklageschrift. Demnach soll sich die Tat am frühen Sonntagmorgen, 17. Juli 2022, in der Nähe des Olper Schützenplatzes ereignet haben (LokalPlus berichtete, siehe Link).

Die Geschädigten, die zum Tatzeitpunkt beide 29 Jahre alt waren, hatten den Schützenplatz verlassen und gingen Richtung Innenstadt. Vor ihnen ging der Angeklagte mit einem weiteren Mann – wer das war, ist bis heute unklar.

29-Jähriger lebensgefährlich verletzt

Es kam zum Wortwechsel mit Provokationen, in dessen Verlauf der damals 18-Jährige ein Messer gezogen haben soll. Dem ersten Mann soll er zweimal in den Rücken gestochen haben, bevor er den zweiten Geschädigten angegriffen und insgesamt fünfmal in den Bauch gestochen habe. Dabei wurde u.a. die Leber des 29-Jährigen verletzt. Der Mann schwebte in Lebensgefahr und konnte nur dank sofortiger Erste-Hilfe-Maßnahmen und einer Not-OP gerettet werden.

Zehn Tage nach der Tat hatte die Polizei den Angeklagten an seiner Wohnanschrift festgenommen. Seitdem sitzt er in U-Haft. Vertreten wird er im Prozess von Rechtsanwalt Martin Kretschmer.

Tötungsabsicht?

Fünf Stiche legten die Vermutung nahe, dass der Angeklagte den Mann habe töten wollen, so Staatsanwalt Hoppmann. Die Anklage lautet daher „Versuchter Totschlag in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung“.

Nach Verlesung der Anklage schloss die Vorsitzende Richterin Sabine Metz-Horst den ersten Verhandlungstag.

Der Prozess wird am Montag, 30. Januar fortgesetzt. Dann äußern sich die beiden Geschädigten sowie ein Zeuge zur Tatnacht. Insgesamt sind noch sieben Verhandlungstage angesetzt.

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