Nezahat Baradari diskutiert mit wissbegierigen Schülern des Berufskollegs

Europa kommt in die Schule


Nezahat Baradari diskutiert mit Schülerinnen und Schülern im Pausenhof des Berufskollegs. von Bundestagsbüro Nezahat Baradari
Nezahat Baradari diskutiert mit Schülerinnen und Schülern im Pausenhof des Berufskollegs. © Bundestagsbüro Nezahat Baradari

Olpe. Erneut hat das Berufskolleg des Kreises Olpe, offizielle Europaschule in Nordrhein-Westfalen, die SPD-Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari zum EU-Schulprojekttag eingeladen. Baradari wiederum ist ordentliches Mitglied im Bundestagsausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union, kurz EU-Ausschuss genannt.


Im frei gelegenen Pausenhof des Kollegs an der Kurfürst-Heinrich-Straße hatten sich viele Schüler versammelt, um mit der Politikerin zu diskutieren, Fragen zu stellen und ihre eigene Meinung zu sagen. Von unterschiedlichster Herkunft bilden sie ein „multikulturelles Potpourri“, so Stephanie Alff, Europabeauftragte des Kollegs.

Die Abgeordnete begann mit einem Impulsvortrag über die komplizierte Organisation der heutigen EU und die Geschichte, Beweggründe und Ziele der EU – von der nur sechs Jahren nach dem verheerenden zweiten Weltkrieg gegründeten Montanunion bis heute, wo durch den „Angriffskrieg auf die Ukraine“ wieder dunkle Wolken am Horizont aufziehen.

EU ein großes Friedensprojekt

Damit kommt Baradari zu dem für sie Wichtigsten an der EU: „Wirtschaft ist nicht alles. Die EU ist von Anfang an und bis heute und auch in Zukunft ein großes Friedensprojekt“. Dass die einzelnen Mitgliedstaaten auch eigene Interesse haben, sei zunächst nur „normal“ und solle auch nicht überbewertet werden.

Es gehe darum, die „Herausforderungen, die die Menschheit mit der Klimakrise, der Pandemie und dem Krieg hat, trotz Unterschieden gemeinsam zu lösen“. Dazu gehöre auch der Respekt vor anderen Staaten und eine gemeinsame Sozialpolitik. Denn, so die Abgeordnete weiter: „Gemeinsam Ungerechtigkeiten zu beseitigen und sozial zu handeln, sind ein entscheidender Teil der Friedenspolitik“.

Die wissbegierigen Fragen der Schüler lauteten etwa: Warum gibt es keine Patentfreigabe für den Coronaimpfstoff? Wie ist der Zusammenhang zwischen Europa und der NATO? Braucht es eine eigenständigere europäische Sicherheitspolitik, gar eine Europäische Armee?

Politikerin lässt eigene Meinung einfließen

Warum werden ukrainische Flüchtlinge in Sachen Bildungs- und Arbeitsmarktzugängen besser gestellt, als zum Beispiel syrische Flüchtlinge? Wie sieht die Abgeordnete einen Beitritt der Türkei in die EU? Einen weiten Rahmen nahm naturgemäß der Ukrainekrieg ein und Fragen nach Diskriminierungserfahrung Baradaris wegen ihres Migrationshintergrunds und als Frau.

Baradari beantwortete alle Fragen durchaus souverän und nicht nur aus „offizieller“ Sichtweise als Europa-Politikerin. Immer wieder floss auch ihre eigene ehrliche Meinung aus ihren Erfahrungen als Mensch ein, was den Schülern offenkundig imponierte und die Politikerin sehr nahbar machte.

Hintergrund: Den EU-Projekttag gibt es bereits seit 2007. Er ging aus der damaligen deutschen EU-Ratspräsidentschaft hervor und wurde zu einem Erfolgsprojekt. Seitdem besuchen Politiker bundesweit Schulen. Nezahat Baradari versprach, auch zum nächsten Projekttag wieder an das Berufskolleg des Kreises Olpe zu kommen.

Artikel teilen: